Pressemitteilung | 28.02.2020

Seilbahn-Offensive der Grünen – Rosa Liste

Seilbahnen können beim Ausbau des ÖPNV in München eine wesentlich stärkere Rolle spielen, als dies bisher geplant ist. Gerade im flächenarmen München bieten sich einige interessante Gelegenheiten, Punkte mit hohem Verkehrsaufkommen direkt miteinander zu verbinden, ohne neue Straßen zu bauen und ohne empfindliche Grün – und Erholungsflächen in Mitleidenschaften zu ziehen. So begründen Grünen-Stadtrat Paul Bickelbacher und Fraktionschefin Katrin Habenschaden ein Antragspaket, mit dem ihre Fraktion die Untersuchung von drei Seilbahnstrecken beantragt.

Im Einzelnen handelt es sich um:

  • Eine Verbindung vom U-Bahnhof Dülferstraße nach Garching zur TU und in das dortige Gewerbegebiet. Nach Süden ließe sich die Strecke Verlängerung bis zum BMW-Forschungs- und Innovationszentrum verlängern. Nach Westen könnte auch Oberschleißheim angeschlossen werden.

Paul Bickelbacher: „Eine so konzipierte Seilbahn wäre eine Alternative zu einem Tunnelbau in Verlängerung der Schleißheimer Straße, der nicht nur erhebliche Kosten verursachen würde, sondern auch eine deutliche Zunahme des Autoverkehrs auf den Straßen im Münchner Norden. Angesichts des massiven Eingriffs in das FFH-Gebiet stünde ein Tunnel außerdem vor kaum zu überwindenden rechtlichen Hindernissen. Natürlich müssten Garching und Oberschleißheim von Anfang an in die Pläne mit eingebunden werden.

  • Eine Seilbahn-Tangente vom S-Bahnhof Freiham bis zum S-Bahnhof Karlsfeld, die auf ihrem Weg auch die geplante U-Bahnstation Freiham sowie die S-Bahnhöfe Aubing und Lochhausen miteinander verbinden würde. Verlängerungen zum S-Bahnhof Untermenzing und zum Moosacher Bahnhof sind denkbar.

Katrin Habenschaden: „Weil der Öffentlichen Verkehr im Münchner Westen keine leistungsfähigen Tangentialverbindungen anbietet, benutzen viele Menschen dort lieber das Auto. Eine Verknüpfung der S-Bahn-Stationen mit einer Seilbahn würde eine attraktive Alternative zum Autoverkehr schaffen und auch den Bewohnern und Bewohnerinnen von Freiham von Anfang an eine Ergänzung zu den bestehenden S-Bahn-Stationen und der erst später fertigzustellenden U-Bahn anbieten

Paul Bickelbacher: „Im Münchner Süden fehlt eine leistungsfähige ÖV-Verbindung über die Isar. Da eine klassische Seilbahn ein ästhetisch nicht zu vertretender Eingriff in den Isarraum wäre, und angesichts der erheblichen Steigungen, die zu überwinden sind, ist an dieser Stelle eine unterirdische, schienengebundene Standseilbahn nach Vorbild der Innsbrucker Hungerbahn das Verkehrsmittel der Wahl – jedoch mit deutlich höherer Kapazität.“