Pressemitteilung | 10.09.2020

Appell an Seehofer: München will Geflüchteten aus Moria helfen

Die Grünen – Rosa Liste und die Fraktion SPD/Volt haben OB Dieter Reiter per Dringlichkeitsantrag gebeten, angesichts der dramatischen humanitären Notlage auf der Insel Lesbos das Angebot der Stadt zur Aufnahme von Geflüchteten zu erneuern. Reiter soll an Bundesinnenminister Seehofer appellieren, jetzt unverzüglich zu handeln und den aufnahmebereiten deutschen Städten Geflüchtete aus dem brennenden Moria und aus anderen griechischen Lagern zuzuweisen. München, so heißt es weiter in dem Dringlichkeitsantrag, sei in der Lage, 300 Geflüchtete, davon 100 unbegleitete Minderjährige, unterzubringen und zu versorgen.

Stadtrat Bernd Schreyer (Die Grünen – Rosa Liste) wies zur Begründung auf die katastrophale humanitäre Lage nach dem Brand in dem Flüchtlingslager Moria hin: „Viele Menschen haben all ihr Hab und Gut verloren, tausende sind vor dem Feuer geflohen und müssen unter freiem Himmel kampieren. Wir dürfen die Augen nicht vor der Not dieser Menschen verschließen. Eine wohlhabende Stadt wie München kann und will zur Beseitigung dieser Not beitragen. Es besteht dringender Handlungsbedarf.“

Christian Müller, Vorsitzender der SPD/Volt-Fraktion: „Die unmenschlichen Zustände in den Flüchtlingslagern müssen endlich beendet werden. Viele Städte, darunter auch München, haben sich bereit erklärt, dass sie Geflüchtete aufnehmen wollen. Jetzt muss die Bundesregierung tätig werden und die Menschen aus Moria und anderen griechischen Lagern aufnahmebereiten Kommunen zuweisen. Nur so können wir alle gemeinsam unserer humanitären Verantwortung gerecht werden.“

Stadträtin Clara Nitsche: „Das Flüchtlingslager Moria ist seit Jahren heillos überfüllt – dort herrschen seit langem unhaltbare Zustände! Die Bundesregierung muss die Hilfsbereitschaft deutscher Städte und Gemeinden nun endlich aufgreifen und Geflüchtete aus dieser Hölle befreien anstatt auf eine gesamteuropäische Lösung zu warten, die ja doch nicht kommen wird.“