Zwischennutzung des Ratskellers im Neuen Rathaus als städtischer Kultur- und Clubraum

Antrag

Die Stadtverwaltung wird beauftragt,

• die Räumlichkeiten des Ratskellers im Neuen Rathaus nach Ablauf des bestehenden Pachtvertrags bis zum Beginn der geplanten Generalsanierung einer kulturellen Zwischennutzung zuzuführen,

• hierfür unter Einbeziehung der Fachstelle MoNa ein Nutzungskonzept für einen städtischen Club- und Kulturraum zu erarbeiten, der insbesondere jungen Münchner*innen und Kulturschaffenden offensteht,

• die organisatorischen und rechtlichen Voraussetzungen für eine gemeinwohlorientierte Trägerschaft durch einen zivilgesellschaftlichen Akteur mit städtischer Unterstützung zu schaffen,

• die baulichen, genehmigungsrechtlichen und finanziellen Voraussetzungen für die Umsetzung zu prüfen.

Begründung:
Mit der bevorstehenden Schließung des Ratskellers Ende 2025 endet eine traditionsreiche Ära in prominenter Innenstadtlage. Gleichzeitig wird das denkmalgeschützte Gewölbe im Neuen Rathaus für mindestens sechs Jahre nicht genutzt, da die Generalsanierung erst ab 2032 beginnen soll. Ein längerer Leerstand widerspricht sowohl den Interessen der Stadtgesellschaft als auch einem nachhaltigen Umgang mit öffentlichen Räumen.

Die freigewordenen Räume bieten die einmalige Chance, einen öffentlichen Kulturort in zentraler Lage zu schaffen – für junge Kulturschaffende, Livemusik, Clubkultur und nicht-kommerzielle Veranstaltungsformate. Die Atmosphäre und Architektur des Ratskellers sind dafür bestens geeignet, wie das beliebte Rathausclubbing zeigt.

Ein städtisch unterstützter Kulturclub könnte eine Lücke in Münchens Club- und Kulturlandschaft schließen und ein Signal senden: zentrale Räume werden nicht allein dem kommerziellen Interesse überlassen, sondern sollen dem öffentlichen Gemeinwohl dienen. Zugleich muss die Stadt Leerstand vermeiden, Einnahmen sichern und neue Zielgruppen ansprechen.

Beim Runden Tisch Nachtleben der Fachstelle MoNa gibt es einen sehr konstruktiven Austausch mit den Szenen und Akteurinnen der Nachtkultur. Eine Diskussion zum Konzept eines Club- und Kulturraums in diesem Gremium kann wertvoll Informationen bringen, um einen Raum zu schaffen, der von Veranstalterinnen und Gästen angenommen wird.