Pressemitteilung | 03.02.2012

Zwei Anträge der Grünen – rosa liste zur Integrationspolitik

P R E S S E M I T T E I L U N G

Zwei Anträge der Grünen – rosa liste zur Integrationspolitik

Die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste hat mit zwei Anträgen zur Integrationspolitik ein weiteres mal die Initiative ergriffen. Ein Antrag fordert die zielgenauere Unterstützung von Existenzgründungen durch Migranten, der zweite Antrag verfolgt das Ziel, die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund in Kindergärten zu erhöhen.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Florian Roth wies darauf hin, dass die Zahl der Existenzgründungen durch Migranten laut einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums in den letzten Jahren überproportional hoch war. Allerdings sei das Gründungsgeschehen durch eine „hohe Fluktuation und eingeschränkte Nachhaltigkeit“ geprägt. Auch Zahlen aus dem Münchner Interkulturellen Integrationsbericht 2010 belegen, dass die Zahl von Gewerbeanmeldungen durch MigrantInnen steigt, aber ein besonders hoher Anteil schon im ersten Jahr scheitert. Die Studie des Bundeswirtschaftsministeriums nennt als eine Ursache für das häufig frühe Scheitern von Existenzgründungen von Migranten die noch weit verbreitete Unkenntnis qualifizierter Beratungsangebote und empfiehlt, die Bekanntheit von Einrichtungen der Gründungsförderung zu steigern.

Dr. Florian Roth: „Es ist offenkundig sinnvoll, die interkulturelle Kompetenz der Beratungsangebote zu stärken und den Zugang für die Zielgruppe der Migranten zu erleichtern. Wir schlagen daher vor, in bestehenden Einrichtungen wie dem Münchner Existenzgründungs-Büro auf Migranten zugeschnittene Formen der Existenzgründungsberatung anzubieten. Gleichzeitig muss dieses Angebot durch geeignete Marketingmaßnahmen bekannt gemacht werden.“

Der zweite Antrag beschäftigt sich mit dem unterdurchschnittlichen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund in Kindergärten. Zum Zeitpunkt des Schuleintritts liegt der Anteil der Kinder, die in München drei Jahre eine Kindertageseinrichtung besucht haben, bei Eltern deutscher Muttersprache bei 84,6 %, bei Eltern nichtdeutscher Muttersprache jedoch nur bei 69,1 %.

Dr. Florian Roth: „Auch der letzte Integrationsindikatorenbericht der Bundesregierung betont, welch ‚überaus positiven Einfluss auf die Sprachentwicklung’ die Inanspruchnahme von Kinderbetreuung hat. Wir beantragen daher, ein Konzept zu erarbeiten, um den Anteil von Kindern aus Familien mit nichtdeutscher Familiensprache zu erhöhen, denn gerade für sie ist der Kindergartenbesuch oft ein wichtiger Grundstein für einen erfolgreichen Bildungsweg.“