Pressemitteilung | 05.04.2023

Zwei Anträge zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit

Die Beseitigung struktureller Benachteiligungen von Frauen und Mädchen ist das Ziel zweier Anträge der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste. Mit einer Studie zu Lebenslagen und Bedarfen von Mädchen* und jungen Frauen* sowie der engagierteren Umsetzung des Gender Budgetings – der gleichstellungsorientierten Haushaltssteuerung – will Stadträtin Marion Lüttig dem Streben nach Geschlechtergerechtigkeit in München neuen Schwung verleihen.

Schon seit langer Zeit verweisen Fachleute immer wieder darauf, dass weibliche und nicht-binäre Perspektiven in der Kinder- und Jugendarbeit gegenüber männlichen Belangen benachteiligt werden. Um der Arbeit für und mit Mädchen* und jungen Frauen* gleichberechtigte Sichtbarkeit, Anerkennung, Raum und Finanzierung zu verschaffen, sind verlässliche Daten und Fakten von entscheidender Bedeutung. Daran mangelt es jedoch: Die Datenlage bezogen auf Lebenslagen von Mädchen* und jungen Frauen* ist rudimentär, veraltet oder nicht münchenspezifisch und nicht geschlechtsspezifisch erhoben.

Marion Lüttig: „Gendersensibles pädagogisches Handeln ist keine optionale Maßnahme, sondern muss in der Kinder- und Jugendhilfe strukturell verankert sein. Um dies zu gewährleisten, benötigen das Stadtjugendamt, alle Verbände und Fachkräfte entsprechende statistische Daten. Nur so sind sie in der Lage, bedarfsgerechte Angebote anzupassen und auszubauen, Qualifikationen zu entwickeln und sich für geschlechterbezogene Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsarbeit zu sensibilisieren. Wir brauchen daher eine Studie zu Lebenslagen und Bedarfen von Mädchen* und jungen Frauen*.

Für das Gender Budgeting beantragen Die Grünen – Rosa Liste eine konsequente und beschleunigte Umsetzung. Dies will die grün-rosa Fraktion erreichen, indem bis 2025 50% des genderrelevanten Haushalts-Budgets auf seine Gleichstellungswirkung hin untersucht und gleichstellungsorientiert gesteuert werden. Ebenso sollen alle Investitionen und Projekte mit einem Volumen von über 1 Mio. Euro auf ihre Gleichstellungswirkung hin untersucht und dem Stadtrat alle zwei Jahre ein Gender-Budgeting-Bericht zum Umsetzungsstand vorgelegt werden.

Marion Lüttig: „Es gibt keine soziale Gerechtigkeit ohne die Gleichstellung von Frauen und Männern. Gender Budgeting ist das finanzpolitische Instrument der Gleichstellung und macht transparent, ob und wie die öffentlichen Finanzmittel gleichstellungsorientiert und bedarfsgerecht verwendet werden.“