Pressemitteilung | 24.08.2012

Zur Energiewende gehört die Verkehrswende

P R E S S E M I T T E I L U N G

Zur Energiewende gehört die Verkehrswende

Die Verknappung der fossilen Treibstoffe und ihre Konsequenzen für die Mobilität ist das Thema eines Antrags der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste. Stadtrat Paul Bickelbacher und Stadträtin Sabine Nallinger fordern, bei städtischen Verkehrsprognosen und -projekten die Folgen des sogenannten Peak Oil mehr als bisher zu berücksichtigen. Nach dem Willen der Antragsteller soll die Stadt konsequent die Chancen postfossiler Mobilität ergreifen und entsprechende Prioritäten setzen. Dazu gehören der „Vorrang der Nähe vor der Ferne“, die Gewährleistung von Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen („von 8 bis 80“), der Vorrang für Rad- und Fußverkehr sowie eine Attraktivitätssteigerung der öffentlichen Räume.

Stadtrat Paul Bickelbacher: „Das globale Fördermaximum für Erdöl, genannt Peak Oil, wurde gemäß der Internationalen Energieagentur bereits im Jahr 2006 überschritten. Die verschiedenen offiziellen Energiestatistiken weisen seitdem eine nahezu konstante bis leicht fallende Ölförderung aus. Die rasche Verknappung der fossilen Ressourcen stellt auch die städtische Verkehrsplanung vor neue Herausforderungen, denn der motorisierte Verkehr ist nahezu vollständig abhängig vom Öl. Auch das Elektroauto und biogene Kraftstoffe werden keinen gleichwertigen Ersatz bieten können, denn Elektroautos sind teuer und Biosprit steht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
München hat mit seiner kompakten Stadtstruktur, mit seinen kurzen Wegen, mit hohen Anteilen an Fuß-, Rad und Öffentlichen Verkehr gute Chancen den Umstieg in die postfossile Mobilität zu meistern. Dazu müssen die Prioritäten neu gesetzt werden: Um Fehlinvestitionen zu vermeiden, müssen Straßenbauprojekte und die Stellplatzsatzung überdacht werden, der ÖPNV sowie der Rad- und Fußverkehr einen höheren Stellenwert erhalten.“