Pressemitteilung | 14.09.2009

Wir brauchen mehr Zivilcourage

P R E S S E M I T T E I L U N G

Wir brauchen mehr Zivilcourage

Mit tiefer Betroffenheit haben die Mitglieder der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste auf die Nachricht vom Tod des 50jährigen Dominik B. reagiert, der letzten Samstag, den 12.9., am S-Bahnhof Solln Opfer einer brutalen Gewalttat geworden ist. Fraktionsvorsitzender Siegfried Benker würdigte das Verhalten des Mannes als „mutig und selbstlos.“ Dominik B. habe alles richtig gemacht und vorbildliche Zivilcourage bewiesen. Es sei tragisch, dass er sein entschlossenes Eingreifen mit dem Leben bezahlen musste.

Siegfried Benker: „Unser Mitgefühl gilt allen Angehörigen und Verwandten des Opfers. Dominik B. hat sich vor die bedrohten Kinder gestellt und bereits in der S-Bahn die Polizei angerufen. Als er die Bedrohung der Kinder durch die jugendlichen Gewalttäter nicht abwenden konnte, ist er mit den Kindern ausgestiegen um sie zu schützen. Damit hat er vorbildliche Zivilcourage bewiesen. Die Lehre aus diesem Vorfall kann nur sein, dass mehr Menschen Zivilcourage zeigen, damit Mut in solchen Situationen keine Einzelerscheinung bleibt.“

Benker warnte gleichzeitig davor, nun den „üblichen politischen Reflexen freien Lauf zu lassen“ und den Bürgerinnen und Bürgern mehr Sicherheit durch eine Verschärfung des Jugendstrafrechts zu versprechen. Das rechtliche Instrumentarium des Rechtsstaates reiche aus für klare und eindeutige Reaktionen: „Die jugendlichen Straftäter vom letzten Samstag hätten sich sicher durch eine Erhöhung der Höchststrafe für Jugendliche von 10 auf 15 Jahre nicht von ihrer Untat abhalten lassen. Auch von einer Ausweitung der Videoüberwachung hätte das Opfer sicherlich nicht profitiert. Am Samstag standen sogar eine Reihe von Zeugen neben der Auseinandersetzung – und die Anwesenheit dieser Zeugen hat die Täter ebenfalls nicht daran gehindert die Gewalttat zu begehen. Wie hätten da Videokameras etwas verhindern sollen?“