P R E S S E M I T T E I L U N G
Wie Gasteig und die Feuilletons Sarazzin zu immer neuer Popularität verhelfen
Am Montag, den 17.1. 2010 soll im Gasteig eine Veranstaltung der extrem rechten Zeitschrift „Sezession“ stattfinden. Unter dem Titel: „Sarrazin lesen. Völlig inakzeptabel oder die lange verschwiegene Wahrheit?“ wollen Götz Kubitschek von der „Sezession“ sowie ein ehemaliger Autor der SZ und einer des Focus die Thesen Thilo Sarrazins diskutieren.
Hierzu erklärt der Vorsitzende der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste, Siegfried Benker: „Nachdem das Feuilleton der SZ sogar die Leserschaft des Sarrazin-Buches analysiert hat, ist zu hoffen, dass zumindest von dieser Seite die Argumente für „Völlig inakzeptabel“ aufgelistet werden.
Allerdings bergen derartige Veranstaltungen das Risiko in sich, rechtspopulistische und rechtsextreme Einstellungen als völlig akzeptabel in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Wenn angesehene Feuilletons mit Redakteuren rechtsextremer Zeitschriften diskutieren, werden rechtsextreme Denkmuster aufgewertet und als normale demokratische Meinung unter vielen behandelt.
Die Vertreter des Gasteigs und der Feuilletons wissen anscheinend nicht, was sie dabei anrichten: Wie schon das Literaturhaus, das Sarrazin unbedingt einen großen Rahmen geben musste, geben nun Vertreter des intellektuellen Bürgertums den Rechtspopulisten Raum und Rahmen – und den Nimbus anerkannter Feuilletons.
Die Teilnehmer sollten sich fragen, ob sie wirklich eine Aufwertung von Personen wie Götz Kubitschek wollen, der beispielsweise bei der Burschenschaft Danubia auftritt und eine Diskussion auf Augenhöhe mit anerkannten Feuilletons mit Sicherheit für die Anerkennung rechtextremer Thesen zu verwenden weiß.“