Pressemitteilung | 20.11.2020

Werbewatchgroup soll gegen sexistische Werbung in München vorgehen

Werbung vermittelt nicht nur Konsumbedürfnisse, sondern liefert auch Werte und Verhaltensmuster. Auch in München werben viele Firmen noch immer mit sexistischen Motiven für ihre Produkte, reduzieren Frauen auf bestimmte körperliche Merkmale und bestärken auf diese Weise stereotype Rollenzuschreibungen.
Die Grünen – Rosa Liste setzen sich daher für die Einrichtung einer Werbewatchgroup ein, in der ausgewiesene Fachleute aus dem Bereich Gender/Sexismus und aus der Werbung die Werbelandschaft beobachten, anhand definierter Kriterien bewerten und gegebenenfalls mit Unternehmen in Kontakt treten sollen. In einem gemeinsamen Antrag mit SPD/Volt beantragen Die Grünen – Rosa Liste die Schaffung einer Stelle im Referat für Arbeit und Wirtschaft, um das Konzept zu erstellen, die Auswahl der Expertinnen und Experten vorzubereiten (über die der Stadtrat entscheiden soll) und die Installation der Werbewatchgroup zu unterstützen.
Stadträtin Anja Berger begründete den Antrag mit dem grundgesetzlichen Auftrag der Gleichberechtigung von Männern und Frauen: „Sowohl durch das Grundgesetz als auch durch EU-Beschlüsse besteht eine Verpflichtung zur tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern. Dazu gehört auch die Beseitigung von Diskriminierung, die auch dann stattfindet, wenn Frauen in den Medien und der Werbung abwertend und stereotypisch dargestellt werden. Die Beurteilung sexistischer Werbung durch das BGB (Sittenwidrigkeit) ist nicht umfassend geeignet sexistische Werbung zu definieren und zu verhindern. Auch die Selbstkontrolle der Werbewirtschaft unternimmt bedauerlicherweise zu wenig gegen sexistische Werbung. Die Werbewatchgroup ist daher ein notwendiges Instrument, um der anhaltenden Präsenz sexistischer Werbung entgegenzuwirken.“