Die Grünen – Rosa Liste wollen der Flächenknappheit für Handwerksbetriebe mit „Co-Working“ begegnen. Darunter sind gemeinsam genutzte Flächen und Arbeitsgeräte zu verstehen, die Kosten senken und interessante Vernetzungsmöglichkeiten bieten. Die grün-rosa Fraktion fordert daher in einem Antrag, im Zuge der Fortschreibung des Gewerbehofprogramms Flächen zur geteilten Nutzung speziell für das Handwerk – in und außerhalb der Gewerbehöfe – vorzusehen.
Stadträtin Julia Post verweist zur Begründung auf die Vorteile des neuen Konzepts: „Gerade junge Handwerker*innen, die den Sprung in die Selbständigkeit wagen wollen, tun sich oft schwer geeignete und bezahlbare Räume für ihre Werkstätten zu finden. Zudem sind die Investitionen in Maschinen und Ausrüstung am Anfang echte Hürden.
Einen Lösungsansatz für diese Probleme zeigt uns die Start-up-Branche: Co-Working: Gemeinsam genutzte Flächen und Arbeitsgeräte senken die Kosten und erlauben es, sich zu etablieren, bevor man sich ggf. eigene Räumlichkeiten und Maschinen leistet. Ein weiterer Pluspunkt ist die Vernetzung durch solche Flächen. Das steigert die Sichtbarkeit und ermöglicht Kooperation – nicht selten entstehen dadurch Innovationen. Dieses Konzept ist auf Handwerksbranchen, die für ihre Werkstätten ähnliche Bedarfe haben, gut übertragbar.
Wir wollen daher, dass bei der Entwicklung von städtischen Gewerbeimmobilien, auch in Kooperation mit den Münchner Gewerbehöfen, zukünftig Flächen für ‚Co- Working‘ reserviert werden.“
Und Dennis Maulbetsch – Gründer der „COWERKEN“-Werkstatt in der Ridlerstraße sagt: „Als Gemeinschaftswerkstatt unterstützen wir fachkundige Macher*innen die sich mit ihrem Handwerk selbstständig machen wollen. Neben geteilten Arbeitsflächen und Ausstattung, profitieren Mitglieder von gemeinsamen Lager-, Aufenthalts- und Büroräumen, für deren Anschaffung und Haltung oft die Mittel fehlen.
Dabei spielen besonders die Gemeinschaft und der Austausch untereinander eine wichtige Rolle. Herausforderungen lassen sich eben einfacher kollektiv lösen. Und wer teilt, hat mehr.Wir wollen das Handwerk zurück in die Stadt bringen, Sichtbarkeit und Chancen schaffen und München auch für kreative Menschen zu einem lebenswerten Ort machen.“
Das Foto zeigt Stadträtin Julia Post mit Dennis Maulbetsch und Ludwig Prögler in der COWERKEN-Werkstatt in der Ridlerstraße. Es ist mit dem Hinweis „Foto: Julia Post“ zur Benutzung freigegeben.