Antrag | 24.03.2015

Weiterentwicklung der Innenstadt

Herrn

Oberbürgermeister

Dieter Reiter

Rathaus

München, den 24.03.2015

Parkraumkonzept für die Altstadt und das Südliche Bahnhofsviertel entwickeln

Antrag

 

  1. Die LH München setzt sich zum Ziel, die Straßenräume der Altstadt und in Teilbereichen des südlichen Bahnhofsviertels maßgeblich, d.h. in einer Größenordnung von etwa der Hälfte der parkenden KFZs, zu entlasten. Dies erfolgt v.a. durch eine Verlagerung des Parkens in die bestehenden Parkhäuser.
  2. Die LH München strebt an, zusammen mit den Parkhausbetreibern eine hierfür förderliche Tarifkonzeption zu entwickeln. Das Parken im Straßenraum sollte eher teurer sein als das Parken im Parkhaus. Es sollte versucht werden, auch Anwohnerstellplätze zu akzeptablen Preisen unterzubringen. Um zu vorteilhaften Lösungen zu gelangen, wird auch ein Erwerb der Parkhäuser erörtert.
  3. Die Ergebnisse der kürzlich durchgeführten Parkraumerhebung für die Altstadt werden baldmöglichst veröffentlicht und breit diskutiert.

 

Begründung:

Die Altstadt zeichnet sich durch eine große Dichte und Bedeutung ihrer Nutzungen aus, die sich u.a. in hohen Fußgängerfrequenzen zeigt. Allerdings gibt es hierbei eine hohe Konzentration auf wenige Straßen einerseits (viele bezeichnen die Kaufinger und die Neuhausener Straße bereits als „Rempelmeile“) und auf viele vergessene Straßen und rückwärtige Nutzungen andererseits, so die Anlieferbereiche in der Herzogspitalstraße und im Färbergraben.

In diesen Straßen, außerhalb der Fußgängerzone, stellt das Straßenrandparken das Haupthemmnis für eine größere Attraktivität für den Fuß- und Radverkehr dar. Ziel sollte es daher sein, das Parken in der Altstadt vermehrt in die noch sehr aufnahmefähigen Parkhäuser zu verlagern.

Mit den Parkhausbetreibern ist eine Kooperation anzustreben bzw. es ist zu prüfen, ob die LH München die Parkhäuser nicht selbst erwerben kann, um hier besser steuern zu können. Die Preise für das Besucherparken sollten im Parkhaus eher günstiger sein als im Straßenraum. Für die Bewohner der Altstadt sollten Angebote für Dauerstellplätze im Parkhaus ausgeweitet werden, dies ggf. mit städtischer Unterstützung, da die LH München mit Stellplatzablösemitteln auch in anderen Stadtbereichen Quartiersgaragen gebaut hat und marktgängige Preise verlangt, die überwiegend lediglich den Unterhalt decken, nicht aber die Investition.

Im Straßenraum sollten die Parkplätze schrittweise reduziert und die maximale Parkdauer weiter beschränkt werden. Besondere Berücksichtigung bei dieser Diskussion bedürfen jedoch mobilitätseingeschränkte Personen, deren Stellplätze erhalten bzw. ausgeweitet werden sollen.

Die Umsetzbarkeit dieser Vorschläge muss sich sicherlich auch anhand der Ergebnisse der vom Planungsreferat durchgeführten Parkraumerhebung zum privaten und öffentlichen Parken messen lassen und muss ggf. um weitere Elemente ergänzt werden. Dies ändert nichts an der sinnvollen Zielsetzung, das Parken im Straßenraum zu reduzieren – zugunsten attraktiverer öffentlicher Räume und besserer Bedingungen für alle, die zu Fuß und mit dem Rad in der Altstadt unterwegs sind: die überwiegende Mehrheit!

 

 

Herrn

Oberbürgermeister

Dieter Reiter

Rathaus

München, den 24.03.2015

 

Max-Joseph-Platz soll wieder ein Gesicht bekommen

Antrag

1. Der Max-Joseph-Platz wird als zweite Münchner Mitte neben dem Marienplatz attraktiv als einheitlicher Platz bis zu den Gebäudekanten gestaltet.

2. Hierfür wird ein Wettbewerb durchgeführt, der auf den von Studenten kürzlich entwickelten Lösungen fußt.

3. Die Buswendeschleife soll entfallen.

4. Der Radverkehr sollte in Verlängerung der Residenz- und der Maximilianstraße in jedem Fall weiterhin queren können.

5. Bezüglich der Tiefgaragenzufahrt sollen zwei Alternativen entwickeln werden:

  • Integration der Tiefgaragenzufahrt auf einer einheitlichen Fläche im Sinne von Shared Space
  • Herausnahme des gesamten Kfz-Verkehrs mit Verlegung der Zufahrt oder Auflassen der Tiefgaragen.

 

Begründung

Der Max-Joseph-Platz hat angesichts seiner wohlproportionierten Dimension und der Qualität der Fassaden der ihn umgebenden Gebäude das Potenzial, einer der schönsten Münchner Plätze zu werden.

Hierfür ist dringend eine Neuordnung der Bodenmaterialen erforderlich. Asphaltflächen sollte es am Max-Josephs-Platz nicht mehr geben.

Die Neuordnung der Bodenmaterialien wird durch eine Reduzierung der verkehrlichen Funktionen erleichtert. Das heute noch übliche Wenden von Reise- und Sightseeing-Bussen lässt sich in eine einheitliche Platzfläche nur schwer integrieren, ganz abgesehen von der Belastung für die Plattenbeläge. Busse sollten in die Alfons-Goppel-Straße/Hofgartenstraße abgeleitet werden. Der Kfz-Verkehr kann von Maximilianstraße spätestens in den Hofgraben abgeleitet werden.

Es sollte alternativ betrachtet werden, inwieweit eine Beibehaltung der Tiefgaragenzufahrt (ggf. mit einer kleinräumigen Verlegung) im Sinne eines Shared Space auf der Platzfläche abgewickelt werden kann oder ob eine Verlegung der Zufahrt weg vom Platz oder gar das Auflassen der Tiefgarage die sinnvollste Lösung wäre.

Radverkehr kann über die einheitliche großzügige Platzfläche abgewickelt werden, da Fußgängerinnen und Fußgänger und Radfahrerinnen und Radfahrer sich von weitem sehen und sich aufeinander einstellen können. Dies ist auch auf dem Jakobsplatz so zu beobachten.

 

Herrn

Oberbürgermeister

Dieter Reiter

Rathaus

München, den 24.03.2015

Attraktivere öffentliche Räume und Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr im Südlichen Bahnhofsviertel

 

Antrag

1. Die Schwanthalerstraße wird begrünt und erhält Radstreifen, um die Verknüpfung der Innenstadt mit der Schwanthalerhöhe zu verbessern.

2. Die Landwehrstraße erhält breitere Gehsteige und eine punktuelle Begrünung, der Kfz-Verkehr und das Kfz-Parken wird reduziert und der Radverkehr in Gegenrichtung zur Einbahnstraße ermöglicht.

3. Die Schillerstraße wird spätestens im Zusammenhang mit einem bereits von den Grünen – rosa liste beantragten autofreien Bahnhofsplatz auch im noch fehlenden Abschnitt zwischen Schwanthalerstraße und Bahnhofsplatz für den nach Norden fahrenden Radverkehr freigegeben.

 

Begründung:

Das südliche Bahnhofsviertel ist eines der urbansten und vielfältigsten Stadtviertel Münchens. Im Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und im Verein „Südliches Bahnhofsviertel e.V.“ werden allerdings einige Defizite diskutiert, die den öffentlichen Raum und den Fuß- und Radverkehr betreffen.

Die Schwanthalerstraße ist eine der letzten Straßen dieser Breite in München, die keinerlei Begrünung aufweist. Diese steinerne Wüste heizt sich im Sommer über die Maßen auf und ist gestalterisch unbefriedigend. Angesichts der vielen Parkhäuser mit Kapazitätsreserven in Bahnhofsnähe sollte es machbar sein, die auf beiden Seiten durchgängigen vorhandenen Parkstände gelegentlich mit Bäumen zu unterbrechen. Seit vielen Jahren werden auf Bürgerversammlungen und vom benachbarten Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe zudem Radverkehrsanlagen für die Schwanthalerstraße gefordert. Viele Baustellen in den letzten Jahren, die mit einer Reduzierung von Fahrspuren einhergingen, haben gezeigt, dass der Kfz-Verkehr auch so funktioniert hat, so dass die Anlage von Radstreifen somit auch auf Kosten von Fahrspuren möglich sein müsste, sofern an den Kreuzungen die nötigen Abbiegespuren erhalten bleiben.

Die Landwehrstraße weist tagsüber stehenden Kfz-Verkehr auf. Hier wären breitere Gehsteige ggf. auf Kosten einer Reihe von Parkplätzen sinnvoll, so dass die Auslagen der Geschäfte oder Freischankflächen mehr Platz hätten. Radverkehr in Gegenrichtung ist für die Durchlässigkeit für Radfahrer sinnvoll.

In der sehr schmalen und beengten Straße ist eine Begrünung eher punktuell an Kreuzungen und Einmündungen angebracht.

Der Radverkehr von der Luisenstraße über den Bahnhofsplatz in Richtung Süden durch die Schillerstraße, durch das Klinikviertel und ggf. weiter durch das Glockenbachviertel in Richtung Isar ist derzeit bereits möglich. In Gegenrichtung fehlen noch ca. 200 m in der Schillerstraße zwischen Schwanthalerstraße und Bahnhofsplatz, für die baldmöglichst eine Lösung gefunden werden sollte, evtl. bereits im Vorgriff auf den Umbau des Bahnhofsplatzes.

 

 

Herrn

Oberbürgermeister

Dieter Reiter

Rathaus

München, den 24.03.2015

Oberirdische Fußgängerquerungen für den Thomas-Wimmer-Ring

Antrag

 

Im Zuge der von den Grünen – rosa liste bereits am 23.10.2013 beantragten vierspurigen Wiederherstellung der Oberfläche der Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring wird auch auf Höhe der Kanalstraße eine oberirdische Fußgängerquerung erstellt. Die in der bisherigen Konzeption enthaltene Fußgängerunterführung durch die Tiefgarage kann entfallen.

 

Begründung:

Fußgängerunterführungen sind nicht mehr zeitgemäß. Eine oberirdische Querung ist für Fußgängerinnen und Fußgänger weitaus komfortabler, selbst wenn bisher auch beidseitig Lifte vorgesehen sind. Angesichts der durch den möglichen Rückbau von der Sechs- auf die Vierspurigkeit gewonnen Fläche ist ein komfortabler breiter Mittelteiler möglich, der in die Querung integriert werden kann.

 

 

 

Herrn

Oberbürgermeister

Dieter Reiter

Rathaus

München, den 24.03.2015

Isartorplatz – Neugestaltung Thomas-Wimmer-Ring für Platzgestaltung nutzen

Antrag 
  1. Der Isartorplatz wird im Zusammenhang mit der bereits von den Grünen – rosa liste am 23.10.2013 beantragten vierspurigen Wiederherstellung des Thomas-Wimmer-Rings attraktiv gestaltet.
  2. Ziel ist die Gewinnung attraktiverAufenthaltsflächen auf Kosten der überdimensionierten Verkehrsflächen für den motorisierten Verkehr bei gleichzeitiger Schonung des Baumbestandes. Fußgängerinnen und Fußgänger sollten künftig auch auf der Nordseite des Isartorplatzes den Altstadtring oberirdisch queren können. Zu prüfen ist die Überbauung von Flächen z.B. mit transparenten Pavillons parallel zu den Fahrbahnen als Lärmschutz für die dahinterliegenden Bereiche.
  3. Das Planungsreferat führt hierzu einen Workshop mit den Bürgern durch, um zu ermitteln, welche Nutzung auf der gewonnen Fläche stattfinden sollte.
  4. Die von den Bürgern, Bezirksausschuss und Stadtrat vorgeschlagenen Ideen sind Basis für einen Wettbewerb.
  5. Im Zusammenhang mit dem Isartorplatz wird die Zweibrückenstraße fuß- und radverkehrsfreundlicher gestaltet, ebenfalls auf Kosten von Verkehrsflächen für den motorisierten Verkehr. Besonderes Augenmerk soll den Fußgängerströmen zukommen, die von der S-Bahn-Station Isartor zum Deutschen Museum gehen.

 

Begründung:

Im Umfeld des Isartorplatzes (östliche Altstadt, Lehel, nördliches Gärtnerplatzviertel) sind Freiflächen rar, so dass die Chancen, die der Isartorplatz bietet, ergriffen werden sollen, um für die Wohn- und Arbeitsbevölkerung nutzbare Freiräume zu schaffen. Der Bau der Tiefgarage am Thomas Wimmer-Ring und die angesichts der Verkehrsmengen machbare vierspurige statt sechsspurige Wiederherstellung der Oberfläche bietet hierfür eine einmalige Chance, beide Vorhaben zu verknüpfen.

Erhebliche Flächenpotenziale bieten sowohl die unzugängliche bis zu 10 Meter breite Mittelinsel als auch der frei laufende Rechtsabbieger und nicht mehr benötigte Fahrspuren. Für die Bevölkerung attraktive Nutzungen der Nordseite wären u.a. ein Biergarten, ein Spielplatz, Möglichkeiten zum Boule- und Schachspielen und ein Schulgarten. Eine gewisse Verbreiterung täte auch der Südseite gut, um mehr Vorfläche vor den Kinos zu bekommen, die für eine Café-Nutzung zur Verfügung stünde. Weitere Ideen und Details sollten im Rahmen einer Bürgerbeteiligung ermittelt werden.

Angesichts der Lärmbelastung ist eine – möglicherweise nur erdgeschossige und transparente – Bebauung zu untersuchen, die evtl. als Ausstellungspavillon genutzt werden kann, z.B. durch das deutsche Museum. Damit wäre ein gewisser Lärmschutz für die dahinter liegenden Bereiche möglich.

Überfällig ist eine oberirdische Fußgängerquerung auf der Nordseite des Isartorplatzes zum Tal hin. Zudem sind verbesserte Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr in der Zweibrückenstraße anzustreben. Schließlich handelt es sich hier um die Verbindung von der Altstadt zum Ursprung Münchens, der Ludwigsbrücke, und zum Deutschen Museum. Hier ist zu prüfen, ob nicht das Planum der Tram durch intelligente Verkehrssteuerung auch vom Kfz-Verkehr genutzt werden kann, ohne die Trambahn zu behindern bzw. die ÖPNV-Beschleunigung zu gefährden.

 

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:

Paul Bickelbacher

Herbert Danner

Sabine Nallinger

Anna Hanusch

Dr. Florian Roth

Sabine Krieger

Mitglieder des Stadtrates