Antrag
Das Referat für Bildung und Sport startet eine Ausbildungsoffensive für Erziehungspersonal mit folgendem Inhalt:
- Die Ausbildungskapazitäten für Erzieher*innen in allen unterschiedlichen Ausbildungsarten werden deutlich erhöht und dem Bedarf angepasst. Ziel ist es, allen Bewerber*innen, welche die Voraussetzungen für die Ausbildung erfüllen, einen Platz anzubieten.
- Die Ausbildungskapazitäten für Kinderpfleger*innen in der normalen Ausbildung und den Spezialklassen werden deutlich erhöht und dem Bedarf angepasst. Ziel ist es, allen Bewerber*innen, welche die Voraussetzungen für die Ausbildung erfüllen, einen Platz anzubieten.
- Das Referat für Bildung und Sport erstellt ein Konzept, wie die Ausbildung zur Kinderpfleger*in inklusiver gestaltet werden kann um speziell Menschen mit Behinderung vermehrt für dieses Berufsbild anzusprechen
Begründung:
In der Stadt München herrscht ein gravierender Mangel an Erziehungspersonal. Viele Einrichtungen können nicht voll belegt werden, weil Erzieher*innen und Kinderpfleger*innen fehlen. Allerorts ist in der Stadt zu hören, dass Einrichtungen aufgrund von Personalmangel am Rande der Schließung stehen.
Im Hinblick auf die stetig weiter wachsende Stadt München und dem wahrscheinlich kommenden Rechtsanspruch für Grundschulkindbetreuung ab dem Jahr 2025 ist es daher unumgänglich so viele Menschen wie möglich für die Erziehungsberufe zu gewinnen.
Der erste Schritt hierfür ist es, die benötigten Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Es darf nicht passieren, dass geeignete Bewerber*innen an der städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik oder an der städtischen Berufsschule für Kinderpflege abgelehnt werden und damit keine Ausbildung beginnen können. Es müssen auf jeden Fall so viele Plätze bereitstehen, um alle Bewerber*innen, die die Voraussetzungen erfüllen, mit einem Platz bedienen zu können. Hierfür benötigt es eine drastische Erhöhung der Ausbildungskapazitäten. Doch kann nur auf diese Weise sichergestellt werden, dass in der Stadt München genügend Fachkräfte ausgebildet werden.
Darüber hinaus haben viele Menschen mit Behinderung großes Interesse daran, Kinderpfleger*in zu werden. Oftmals ist es jedoch aus verschiedenen Gründen nicht möglich, dass diese Menschen aufgrund ihrer Einschränkungen die Ausbildung beginnen können. Hier besteht großes Potenzial, da dieser Personenkreis hoch motiviert ist diesen Beruf zu erlernen um mit den Kindern zu arbeiten. Beispielsweise absolvieren viele Schüler*innen von Förderzentren Praktika in verschiedenen Kinderbetreuungseinrichtungen und erhalten sehr gute Rückmeldungen über ihre praktische Eignung. Mit Förderschulabschluss ist jedoch derzeit eine Aufnahme in die Kinderpflegeschulen nicht möglich. Dabei fallen die Handicaps (z.B. Lernschwächen, Bedarf nach mehr Anschauungsmaterial und Unterstützung, Aufmerksamkeitsstörungen, etc.) der Jugendlichen in der Arbeit mit den Kindern und im Team meist nicht auf. Oft wären dies keine inhaltlichen Ausschlusskriterien für eine Ausbildung zur Kinderpfleger*in. Die Stadt muss hier Möglichkeiten schaffen, dass Menschen mit Behinderung die Chance erhalten, in die Ausbildung einzusteigen und die Unterstützung zu erhalten, die sie benötigen.
Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.
Fraktion Die Grünen-rosa liste
Initiative:
Sebastian Weisenburger
Anja Berger
Jutta Koller
Sabine Krieger
Oswald Utz
Dr. Florian Roth
Katrin Habenschaden
Mitglieder des Stadtrates