Pressemitteilung | 24.01.2020

Wann wird der Mangel an Kinderärzten am Stadtrand endlich behoben?

Grüne Stadträtin fordert Transparenz über Scheitern der geplanten Praxis in der Messestadt

Die Grünen – Rosa Liste fordern Auskunft über die Zulassung von vier weiteren Kinderärzten im Stadtgebiet.

Gesundheitsreferentin Jacobs hatte in der letzten Vollversammlung überraschend mitgeteilt, dass diese vier vom Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen in Bayern freigegebenen Sitze bereits vor Ablauf der Bewerbungsfrist am 28.2.2020 an vier Job-Sharing-Praxen vergeben wurden. Da die Unterversorgung einiger Stadtrandgebiete schon seit längerem die Öffentlichkeit und den Stadtrat beschäftigt hat, will Stadträtin Angelika Pilz-Strasser, selbst praktizierende Ärztin, wissen, nach welchen Kriterien die vier zusätzlichen Zulassungen vergeben wurden und ob die Situation in diesen Stadtvierteln sich nun verbessern wird.

Angelika Pilz-Strasser: „Seit Jahren fordert der Stadtrat, den Mangel an Kinderärzten am Stadtrand endlich zu beheben und hat dazu auch einen 4-Punkte-Plan verabschiedet, der die Stadtspitze beauftragt, sich bei den zuständigen Stellen für eine gleichmäßigere Verteilung von Arztpraxen im Stadtgebiet einzusetzen. Nun sind – endlich – vier neue Sitze für Kinderärzte freigegeben worden, und es ist völlig unklar, nach welchen Kriterien die Kassenärztliche Vereinigung sie vergeben hat. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, was die Stadtspitze unternommen hat, um das Versorgungsdefizit am Stadtrand zu beheben. Die beste Lösung wäre die Einrichtung von Medizinischen Versorgungszentren in kommunaler Trägerschaft.“

Pilz-Strasser fragt außerdem nach den Gründen für das Scheitern der Pläne für eine Kinderarztpraxis in der Messestadt Riem, wo der Mangel an kindermedizinischer Versorgung besonders gravierend ist. Die Praxis sollte gemeinsam mit der gemeinnützigen STARTSTARK gGmbH und ärztlichen Berufsverbänden als Filialpraxis betrieben werden.

Angelika Pilz-Strasser: „Der Stadtrat hat beschlossen, diese Praxis mit 165.000 € jährlich zu unterstützen. Sie sollte am 1.1.2019 eröffnet werden – aber man hat nie wieder etwas davon gehört. Fakt ist: Es gibt diese Praxis nicht. Ich fordere die Gesundheitsreferentin auf, die Gründe für dieses Scheitern offenzulegen und generell mehr Transparenz beim Problem der kindermedizinischen Unterversorgung herzustellen. Das gilt auch für die Lage im Münchner Norden, wo die Referentin den Auftrag hatte zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen eine zusätzliche Kinderarztpraxis in den Stadtbezirken Milbertshofen – Am Hart und Feldmoching – Hasenbergl realisiert werden kann und dem Stadtrat darüber bis Ende 2019 zu berichten – was sie bisher unterlassen hat.“