Antrag | 21.11.2008

„Vorkurs Deutsch“ – auch für Kinder in Heilpädagogischen Tagesstätten

Antrag

Das Schulreferat wird gebeten, gemeinsam mit dem staatlichen Schulamt ein Konzept zu entwickeln, durch das sichergestellt werden kann, dass auch Kinder aus HPTs (Heilpädagogische Tagesstätten) oder ähnlichen Einrichtungen einen „Vorkurs Deutsch“ besuchen können oder ein ähnliches Angebot erhalten.

Dabei sollen unterschiedliche Varianten vorgestellt werden, damit die verschiedenen Bedarfe dieser Kinder bestmöglich gedeckt werden können, zum Beispiel:

· Die Einrichtung arbeitet mit der nächstgelegenen Grundschule zusammen, wie es auch bei herkömmlichen Kindertagesstätten üblich ist.

· Die sonderpädagogische Einrichtung erhält für die Sprachförderung der Kinder in der Einrichtung besondere Unterstützung.

Begründung
Kinder, die HPTs oder ähnliche Einrichtungen besuchen, brauchen teilweise neben dem besonderen Förderungsbedarf auch Unterstützung in Deutsch – wie auch Kinder in herkömmlichen Tagesstätten. Bisher kommt aber nach unseren Informationen das Sprachförderprogramm „Vorkurs Deutsch“ des bayerischen Kultusministeriums, in dem Kindertagesstätten gemeinsam mit Grundschulen Sprachunterricht anbieten, in diesen Einrichtungen nicht zum Einsatz. Dies kann dazu führen, dass manche Kinder in den HPTs zwar so weit gefördert werden, dass sie in einer Regelschule problemlos mitarbeiten könnten, aber dann an den fehlenden Sprachkompetenzen scheitern.
Da viele Kinder mit besonderem Förderbedarf sehr sensibel auf Veränderungen reagieren, muss überprüft werden, welche Form des Deutschlernens am zielführendsten ist. Ein Besuch der ganzen Gruppe in der nahegelegenen Grundschule birgt zwar die Sicherheit der vertrauten Freunde, macht aber nicht die Schule vertraut, die anschließend besucht werden wird.
Die Schulen einzubeziehen, die die Kinder später besuchen werden, ist wohl organisatorisch nicht möglich und würde vielleicht das einzelne Kind überfordern.
Für Kinder, die besonders auf klare Strukturen angewiesen sind und mit Veränderungen nur schwer umgehen können, wäre eine Sprachförderung in der vertrauten Umgebung am besten, aber dann benötigt das Fachpersonal in den Einrichtungen Unterstützung, denn so breit die heilpädagogische Ausbildung auch ist: Sprachunterricht gehört nicht dazu.
Wir wollen einen Lösung finden, damit gerade die Kinder, die von Haus aus schon mit mehr Problemen behaftet sind als andere, eine bessere Chance bekommen, eine gute Schulausbildung zu durchlaufen.

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen-rosa liste
Initiative
Gülseren Demirel
Dr. Florian Roth
Jutta Koller