Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss hat heute beschlossen, eine weitere Million Euro für Soforthilfen zur Entschädigung von Menschen zur Verfügung zu stellen, die zwischen 1945 und ca. 1999 als Kinder und Jugendliche von der Stadt in Heimen, Pflege- und Adoptivfamilien untergebracht waren und dort Opfer von Missbrauch bzw. Missständen wurden. Mit der heute beschlossenen Erhöhung steigt die Gesamtsumme der städtischen Entschädigungen auf 4,3 Millionen Euro. Damit, so Stadträtin Marion Lüttig, werde die Stadt der Verantwortung für die Missstände gerecht, die in ihrem Namen geschehen seien.
Die erneute Aufstockung der Mittel ist nötig geworden, nachdem eine Kampagne zur Auffindung weiterer Missbrauchsopfer im Jahr 2023 zu einem deutlichen Anstieg von Entschädigungsanträgen geführt hat. Bis zum 1. März 2024 konnten ca. 100 Betroffene, die unter gesundheitlichen Problemen leiden oder sich in einer sozialen Notlage befinden, im Rahmen von Soforthilfen entschädigt werden.
Stadträtin Marion Lüttig: „Die Stadt hat im letzten Juni eine Öffentlichkeitskampagne gestartet, um mehr Betroffene zu erreichen und über die Möglichkeit von Entschädigungen zu informieren. Dies war erfolgreich. Nun wollen wir diese Menschen, denen im Namen der Stadt schweres Unrecht widerfahren ist, angemessen entschädigen. Vor dieser Verantwortung darf der Stadtrat sich nicht wegducken. Es ist damit zu rechnen, dass die Zahl der Menschen, die Anspruch auf eine Entschädigung haben, noch steigen wird.“