München soll eine Stadt sein, in der alle Menschen, egal ob jung oder alt, sicher mit dem Rad unterwegs sein können. Dafür braucht es ein gutes Netz an Radwegen, die die Stadt durchziehen. Ein wichtiger Baustein dafür sind Fahrradstraßen. Hier haben Radelnde Vorfahrt, Autos dürfen höchstens 30 km/h fahren. Nicht überall in der Stadt fällt es Verkehrsteilnehmenden aber leicht, zu erkennen, dass sie auf einer Fahrradstraße unterwegs sind – und sie wissen auch nicht, welche Regeln dort gelten. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste möchten diese Straßen deswegen bekannter machen.
Unsicherheit kann man Verkehrsteilnehmenden nehmen, indem man Fahrradstraßen entsprechend umgestaltet. Wie das am besten funktioniert, hat das Mobilitätsreferat auf Pilotstrecken untersuchen lassen. Die Clemensstraße ist eine davon. Hier zeigt sich, wie Fahrradstraßen so gestaltet werden können, dass sie für alle, die hier unterwegs sind, Sicherheit bieten: Die weißen Markierungen auf der Fahrbahn sind so angebracht, dass genug Abstand zwischen Radelnden und einer sich öffnenden Autotür bleibt. Große Piktogramme auf dem Asphalt und Schilder weisen zudem darauf hin, dass man hier auf einer Radlstraße unterwegs ist.
Die Clemensstraße funktioniert für Radfahrende schon gut, soll aber noch besser werden: Wer auf dieser Fahrradstraße unterwegs ist, hat Vorfahrt. Das soll an Kreuzungen künftig noch sichtbarer werden, indem farbliche Markierungen angebracht werden. Außerdem nutzen viele Autos die Clemensstraße derzeit noch als Schleichweg, auch das soll sich ändern. Sogenannte modale Filter sollen dabei helfen. Autofahrende werden an Kreuzungen zum Beispiel durch Poller gezwungen, abzubiegen – wer auf dem Rad unterwegs ist, darf geradeaus weiterfahren.
Schon vor der Sommerpause hatte die Rathauskoalition aus Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt gemeinsam verabschiedet, dass die Erkenntnisse aus den Pilotstrecken des Mobilitätsreferats nun auf weiteren der 91 Fahrradstraßen umgesetzt werden. Hauptradlrouten sollen dabei ebenfalls zu Vorfahrstraßen werden. Vorgehen soll die Stadtverwaltung auf eine pragmatische Art und Weise: Strecken, auf denen mit wenig Aufwand, zum Beispiel durch Markierungen, schnell eine Verbesserung für Radfahrende erreicht werden kann, sollen priorisiert werden.
Florian Schönemann, Stadtrat: „An der Clemensstraße hat sich für Radelnde schon viel verbessert. Noch ist nicht allen klar, dass man auf ihr Vorfahrt hat, durch farbliche Markierungen wird das künftig deutlicher werden. Wenn wir zudem durch Poller Durchgangsverkehr verhindern, wie die Clemensstraße zur echten Vorbildstraße in Sachen Fahrradstraße. Davon können wir viel lernen – und tun das nun auch. Ich freue mich, dass es künftig immer mehr klug gemachte Fahrradstraßen in der Stadt geben wird.“