Energiewende und Naturschutz zu vereinbaren ist oft eine schwierige Aufgabe. Doch bei der geplanten Nutzung des Virginia-Depots im Münchner Norden wird dies in optimaler Weise gelingen. Der Stadtrat gab heute grünes Licht für die Errichtung einer Geothermie-Anlage der Stadtwerke GmbH auf dem Gelände, wo außerdem eine Unterkunft für Geflüchtete und eine Berufsschule Platz finden werden. Dennoch werden über zwei Drittel des ökologisch wertvollen Biotops erhalten.
Auf Antrag der Fraktionen Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt werden die SWM den Bohrplatz und die Energiezentrale für die Geothermie-Anlage voneinander getrennt errichten, um das Zauneidechsen-Habitat zu schonen.
„Diese Variante“, so Fraktionschefin Mona Fuchs, „ist zwar aufwendiger im Bau, weil sie eine Thermalwassertrasse erfordert, doch das muss uns der Naturschutz im Virginia-Depot wert sein. So erhalten wir den Lebensraum der streng geschützten Zauneidechsen und zahlreicher anderer seltenen Spezies und werden bis zu 70.000 Münchner*innen im Hasenbergl mit klimaneutraler Wärme versorgen. Ohne den konsequenten Ausbau der Fernwärme und die Dekarbonisierung der Energieversorgung kann München seine Klimaziele nicht erreichen. Die Geothermie spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Auch der Bedarf für die Berufsschule und eine Flüchtlingsunterkunft ist unstrittig und wird auch von den Naturschutzverbänden anerkannt. Eine neue Gewerbefläche ist auf diesem Areal aber weder notwendig noch sinnvoll; denn sie würde den Erhalt der ökologisch besonders wertvollen Teile unmöglich machen. Dies haben wir mit einem Änderungsantrag verhindert.“