Pressemitteilung | 20.05.2020

Vier Anträge zur Unterstützung der Gastronomie- und Hotelbranche

Mit einem vierteiligen Paket dringlicher Anträge wollen Grüne – Rosa Liste und SPD/Volt der durch die Corona-Pandemie hart getroffenen Gastronomie- und Hotelbranche über die Krise hinweghelfen. Bereits der nächste Wirtschaftsausschuss am 26.5. soll nach dem Willen von Grün-Rot eine Reihe von Unterstützungsmaßnahmen beschließen.

Der Antrag „Soforthilfen für die Gastronomie“ schlägt vor, Gastronomie-, Club- und Kulturbetriebe mit der Umnutzung von Straßenräumen an Wochenenden, dem Start eines Sofortprogramms zur Einsparung von Ressourcen (Strom, Wärme, Wasser, Müll – ähnlich dem Ökoprofit) und durch schnelle und faire Bearbeitung der Anträge auf Soforthilfe entgegenzukommen.

Stadträtin Julia Post: „Die Münchner Gastronomie leidet besonders unter der Corona-Krise – und hat auch die unsicherste Perspektive, wie es für sie weitergehen wird. Deshalb ist es wichtig, diese Betriebe jetzt zu unterstützen, um ihnen – inklusive ihrer Zulieferbetriebe und ihrer Belegschaften – eine Zukunft zu ermöglichen.“

Der Erhalt der vielfältigen Münchner Szene von Kinos, Clubs, Diskotheken, Bars und Tanzlokalen ist das Ziel eines weiteren Antrags, der die Stadt auffordert, gemeinsam mit den betroffenen Betrieben flexible Lösungen zu finden, sobald wieder Veranstaltungen erlaubt sind. Dazu gehören – bei Interesse – auch Silent Discos und die Anmietung von bisher von Clubs genutzte Räumlichkeiten für andere Nutzungen (Veranstaltungsräume für Sitzungen, …).

Stadtrat David Süß: „Die Stadt muss gemeinsam mit den betreffenden Lokalen nach Möglichkeiten suchen, wie man unter Einhaltung der Abstandsregeln zusammenkommen kann. Für viele Münchnerinnen und Münchner sind ihre Clubs und Lokale vielfach ein zweites Wohnzimmer, ein wichtiger Bestandteil ihrer Lebensqualität – und gleichzeitig gehört diese Szene zur international geschätzten Marke ‚München‘“.

Im dritten Antrag des Pakets geht es um die Förderung des regionalen Tourismus. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft wird aufgefordert, in Zusammenarbeit mit den Verbänden und den Kommunen ein Konzept für Tourismusangebote in der Region zu entwickeln. Teile eines solchen Konzepts könnten beispielsweise der Tourismus mit dem Rad sein, Sondertickets, familienfreundliche Tagesausflüge und Bewegungsangebote in München für Kinder und Jugendliche sowie die Förderung nachhaltiger Tourismusangebote. 

Stadtrat Beppo Brem: „Die gesamte Münchner Tourismusbranche wird noch für lange Zeit ganz erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Vor allem mittelständische, familiengeführte Betriebe und Soloselbständige sind in ihrer Existenz gefährdet. Der vorhersehbare Rückgang an Übernachtungsgästen aus dem Ausland könnte durch eine angepasstes Tourismus-Marketing Münchens wenigstens teilweise ausgeglichen werden. 

Gleichzeitig könnten diese Maßnahmen dauerhafte Konzepte für nachhaltigeren Tourismus in München und der Region bieten. Solche Maßnahmen unterstützen nicht nur die Münchner Hotellerie, sondern alle am München-Tourismus partizipierenden Betriebe und Soloselbständigen.“

Darüber hinaus wendet sich die Grün-Rote Rathausmehrheit mit einem Appell an die Vermieter von Immobilien, die für gastronomische Zwecke genutzt werden. In dem Antrag heißt es. „Wir appellieren an die Eigentümer*innen in München es der Landeshauptstadt gleich zu tun und  den Pachtzins bzw. die Miete wo und wann immer möglich zu stunden, zu reduzieren oder zu erlassen. Alle Eigentümer*innen, die ihren Mietern mit fairen Lösungen ein Fortbestehen ihres gastronomischen oder kulturellen Betriebs ermöglichen machen sich um München verdient.

Sie leisten damit einen sehr wichtigen Beitrag, dass die vielfältige Münchner Kultur- und Gastronomieszene auch nach dieser weltweiten Krise wieder zu dem besonderen Münchner Flair zurückfinden kann.“

Stadträtin Anja Berger: „Die Landeshauptstadt München hat bereits erklärt, die seit dem Lockdown anfallenden Pacht- und Mietzinsen in städtischen Immobilien zu stunden bzw. zu erlassen. Die überwiegende Mehrheit der Betriebe in der Gastronomie, Hotellerie und Kultur befindet sich jedoch nicht in städtischem Eigentum. Viele Betreibe der Münchner Kultur- und Gastronomieszene sind daher darauf angewiesen, dass ihre Vermieter sich ebenfalls zu einem solchen Vorgehen bereit erklären. Andernfalls werden viele Gaststätten, Hotels und Kulturbetriebe die Krise nicht meistern können.“