Pressemitteilung | 17.10.2012

Verschmust, pelzig, ledig – braucht neues Katzenhaus

P R E S S E M I T T E I L U N G

Verschmust, pelzig, ledig – braucht neues Katzenhaus

Es passiert leider immer wieder: Erst schaffen sich vermeintliche Liebhaber eine Katze an und dann auf einmal soll das Tier verschwinden – vielleicht, weil es nur noch als Last gesehen wird oder die Kinder inzwischen andere Interessen haben. Die meisten Stubentiger trifft es in den Ferienzeiten: Herrchen und Frauchen geben sie im Tierheim ab oder setzen sie auf der Straße, im Wald oder an Autobahnen aus.

Die Aufnahme und Pflege von Fundtieren zählt normalerweise zu den kommunalen Pflichtaufgaben. In München hat die Landeshauptstadt diese Aufgabe auf den Tierschutzverein München e. V. übertragen. Dafür beteiligt sich die Stadt mit jährlichen Zuschüssen an den laufenden Betriebskosten und mit Pauschalen für die Pflege der Katze im Heim. Doch das ursprünglich für 50 Tiere ausgelegte Katzenhaus beherbergt mittlerweile im Schnitt 250 ausgesetzte Stubentiger – fünf Mal so viel wie gedacht. Bei dieser Platznot kann eine artgerechte Unterbringung leider nicht mehr gewährleistet werden

Das geht so nicht – finden nicht nur Bettina Messinger und Christine Strobl von der SPD-Fraktion, sondern auch Dr. Florian Vogel von den Grünen. Deswegen haben die beiden Fraktionen heute gemeinsam beantragt, den Tierschutzverein München e. V. beim Bau eines neuen und vor allem größeren Katzenhaus zu unterstützen. Insgesamt 500.000 Euro sollen als Investitionskostenzuschuss für den Bau einer adäquaten Unterbringung einmalig auf das Konto des Tierschutzvereins fließen, ein Drittel der Gesamtkosten.

Bettina Messinger, tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion:
„Bei unserem Besuch im Tierheim Anfang August war mir Eines sofort klar: Wir müssen so schnell wie möglich handeln und den Bau des neuen Katzenhauses unterstützen. Zum einen müssen wir den Not geratenen Tieren helfen und ihnen eine artgerechte Unterkunft ermöglichen. Zum anderen liegt es aber auf der Hand, dass die Vermittlung vom Katzen in neue liebevolle Familien eher schwer fällt, wenn die Tiere nur in der Enge des überfüllten alten Katzenhauses präsentiert werden können. Mit unserem Antrag wollen wir das ändern. Deswegen sind wir auch bereit, neben unseren jährlichen Zuschüssen und Pauschalen, mit einer halben Million Euro den Tierschutzverein beim Bau des neuen Katzenhauses zu unterstützen.“

Dr. Florian Vogel, tierschutzpolitische Sprecher der Fraktion Die Grünen – rosa liste:
„Das Tierheim platzt aus allen Nähten – und der Tierschutzverein kann die notwendige Erweiterung nicht allein aus eigener Kraft stemmen. Die Stadt muss daher handeln und einen einmaligen Investitionszuschuss gewähren. Damit sich das Problem nicht stetig weiter verschärft, ist aber auch eine verstärkte Aufklärungsarbeit notwendig, um unüberlegte Tieranschaffungen zu verhindern. Hier müssen Stadt und Tierheim zusammenarbeiten, um mehr Bewusstsein für die Verantwortung zu schaffen, die mit der Anschaffung eines Tieres verbunden ist.“