Pressemitteilung | 01.06.2022

Verkehrswende von unten: Stadtrat beschließt Erleichterungen für bürgerschaftliche Projekte

Immer mehr Bürger*innen in München wollen die Umgestaltung des öffentlichen Raums selbst in die Hand nehmen. Temporäre Verkehrsberuhigung, Denkanstöße zu einer Änderung des Mobilitätsverhaltens, Steigerung der Aufenthaltsqualität und Begrünung des Straßenraums stehen dabei im Mittelpunkt bürgerschaftlichen Engagements.

In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass solche Projekte im Rahmen der Straßenverkehrsordnung oft nur schwer zu realisieren sind und auf verkehrsrechtliche Hindernisse stoßen. Der Mobilitätsausschuss hat daher heute beschlossen, standardmäßig das Instrument der „geordneten städtebaulichen Entwicklung“ zu nutzen, die auch die „Wohnumfeldverbesserung durch Verkehrsberuhigung“ umfasst.

Der Ausschuss gab außerdem grünes Licht für zwei konkrete bürgerschaftliche Projekte in diesem Sommer:

Zum einen das bereits im Jahr 2021 im südlichen Bahnhofsviertel gestartete „FreiRaumViertel“, das für mehrere Wochen einen Abschnitt der Landwehrstraße mit Parklets gestalten und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Lastenräder und E-Tretroller sowie Carsharing schaffen will. Dabei fallen etwa 30 bis 40 Stellplätze weg, bestehende Ladezonen, Behindertenstellplätze und Fahrbeziehungen bleiben erhalten.

Zum zweiten der „Westendkiez“ – die temporäre Begrünung und teilweise Umnutzung der Parkstraße, in der außerdem Aktions- und Aufenthaltsflächen geschaffen werden sollen. Dafür werden rund 40 Pkw-Stellplätze wegfallen, für den Fahrverkehr ergeben sich auch hier kaum Veränderungen.

Sibylle Stöhr, Stadträtin und Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe; „Mit den bürgerschaftlichen Projekten FreiRaumViertel und Westendkiez wird die Verkehrswende im öffentlichen Raum sichtbar. Diesen Sommer wird jede*r im südlichen Bahnhofsviertel und auf der Schwanthalerhöhe erleben können, wie eine Neuaufteilung des öffentlichen Raumes die Lebensqualität steigert, wenn an Stelle von Parkplätzen Spiel- und Aktionsflächen sowie Lese- oder Ruhezonen treten. Dieses großartige Engagement aus der Zivilgesellschaft ist essentiell für das Gelingen der Verkehrswende – wir bedanken uns vielmals bei allen, die diese Projekte initiiert haben und seit langem begleiten

Weitere Projekte sollen nächstes Jahr folgen.