Antrag | 27.11.2020

Verkehrswende für München: Tram-Ausbauoffensive

Die Stadtverwaltung wird in enger Abstimmung mit der SWM/MVG damit beauftragt, für folgende Trambahntrassen Machbarkeitsstudien anzufertigen:

  • Tram Y-Nord: Diese Verbindung führt auf teilweise bereits bestehender Gleisstruktur vom Hauptbahnhof in den Münchner Norden – über die Hochschule München, das Nordbad, den Petuelring und entlang der Schleißheimer Straße. Anschließend folgt eine Verzweigung in Form eines „Y“: nach Nordwesten Richtung des künftigen Stadtentwicklungsgebiets Nord sowie in östliche Richtung nach „Am Hart“.
  • Tram Ramersdorf-Neuperlach: Die Linienführung orientiert sich an der heutigen, nachfragestarken Metrobuslinie 55. Der Ausbau erfolgt zunächst bis Neuperlach Zentrum. Die Möglichkeit zur Verlängerung über Waldperlach bis nach Putzbrunn ist in den Planungen zu berücksichtigen.
  • Tram Südtangente: Eine neue Trambahnlinie über die Brudermühlbrücke würde die stark nachgefragten Buslinien X30 und 54 entlasten und die südlichen Stadtbezirke auf beiden Isarseiten durch ein leistungsstarkes ÖPNV-Angebot miteinander verknüpfen. Fahrten über das Stadtzentrum zum Umstieg zwischen den U-Bahnlinien 1, 2, 3 und 6 könnten so reduziert werden. Denkbar ist die Streckenführung Waldfriedhof (Fürstenrieder Straße) – Harras – Candidplatz – Tegernseer Landstraße (Neubaustrecke) mit Weiterführung in Richtung Ostbahnhof (und einer Neubaustrecke entlang der Welfenstraße).
  • Tram Wasserburger Landstraße / (-Haar): Diese Trasse ab der heutigen Haltestelle Kreillerstraße entlang der Wasserburger Landstraße, führt stadtauswärts in Richtung Haar. Sie stellt eine Aufwertung und Kapazitätserweiterung der bestehenden stark nachgefragten ÖPNV-Achse im Münchner Osten dar. Darüber hinaus wäre eine Erschließung der städtebaulichen Entwicklungsgebiete nördlich der Bahngleise sowie eine Verlängerung nach Haar denkbar.
  • Tram Parkstadt-Solln: Ziel ist eine Ertüchtigung des ÖPNV-Netzes südlich der U-Bahnlinie 3, das bisher nur aus Bussen besteht. Eine schienengebundene Kapazitätserweiterung entlastet die bestehenden Buslinien und erschließt gleichzeitig die Entwicklungsgebiete entlang, sowie südlich der Drygalski-Allee.
  • Erschließung des Gebiets der SEM Nordost: Die Erschließung des Gebietes der geplanten Stadtentwicklungsmaßnahme im Münchner Nordosten wird vorbereitet. Dabei wird ein Ringschluss zwischen der von Norden kommenden Tram 17 über Johanneskirchen, mit der von Süden kommenden Tram 20 durch Verlängerung über die Eggenfeldner Str./Rappelhofstr. und Rennbahnstr. geprüft.

Begründung

Wir verfolgen energisch das städtische Ziel, dass bis 2025 80 % des Verkehrs in der Stadt durch umweltfreundliche Mobilitätsformen – also zu Fuß, mit ÖPNV, Fahrrad sowie emissionsfreie Autos, auch in Form neuer Mobilitätsangebote – abgewickelt wird. Für uns ist der ÖPNV das Rückgrat umweltfreundlicher Mobilität in Stadt und Region. Dazu muss er flächendeckend, leistungsfähig und bezahlbar sein. Durch die Planung neuer Trambahnlinien erschließen wir einerseits in der Entstehung befindliche Wohngebiete und entlasten bzw. ergänzen andererseits das bestehende ÖPNV-Netz. Durch eine höhere Kapazität ist die Tram gegenüber dem Bus leistungsfähiger. Gleichzeitig sind neue Trambahnlinien deutlich zügiger realisierbar als U-Bahn-Strecken. Die Trambahn erfreut sich seit ihrer Einführung im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit bei den Münchnerinnen und Münchnern – diese Erfolgsgeschichte wollen wir auch in Zukunft fortschreiben.

SPD/Volt-FraktionFraktion Die Grünen-Rosa Liste
Initiative:
Nikolaus Gradl
Andreas Schuster
Simone Burger
Christian Müller
Roland Hefter
Felix Sproll
Dr. Julia Schmitt-Thiel
Initiative:
Paul Bickelbacher
Dr. Florian Roth
Gudrun Lux
Mona Fuchs
Sofie Langmeier
Florian Schönemann
Sibylle Stöhr