Antrag | 02.12.2019

Unsere Bäume in München schützen I: Ein Masterplan für das Grünvolumen in der Fläche für München

Antrag

Die LH München erstellt einen Masterplan für das Grünvolumen in der Fläche. Dabei werden die nicht-versiegelten Flächen der LH München differenziert nach ihrer Qualität erfasst (Naturschutz, Spiel, Erholung, Frischluftschneise, …) und Flächen festgelegt, die von jeglicher Bebauung oder Versiegelung freigehalten werden und auf denen zusätzliches Grün (plus 10% zur derzeitigen Situation) entstehen soll. Die LH München setzt sich dabei das Ziel das bestehende Grünvolumen zu erhalten und neues Grünvolumen zu schaffen, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels und des Artenschwundes auf die Bevölkerung gering zu halten. Dazu wird ein Baumpflanzprogramm entwickelt, das sich unter anderem aus Ausgleichszahlungen der Baumschutzverordnung speist.

Begründung:
Für die Lebensqualität in München sind der Erhalt und die Steigerung des Grüns in der Stadt entscheidend. München ist schon jetzt eine Wärmeinsel und wesentlich wärmer als das Umland. Durch den Klimawandel wird dieser Effekt verstärkt. Um die Auswirkungen des Klimawandels auszugleichen (vgl. Manchester-Studie), benötigen wir eine 10% -ige Erhöhung des Naturanteils[1], besonders in Stadtteilen wie der Maxvorstadt (vgl. Prof. Pauleit, Leitfaden für klimaorientierte Kommunen in Bayern). Bäumen kommt dabei eine vorrangige Bedeutung zu. Die bisherige Regelung in München in Bezug auf Ersatzleistungen für Baumfällungen ist nicht ausreichend. Das Fällen eines Großbaums in München kann nicht durch die Pflanzung eines kleinen Baumes wirklich ersetzt werden. Ein Antrag aus dem Kinder- und Jugendforum in diesem Sommer macht das deutlich. Die Kinder haben beantragt, dass für einen gefällten Baum zwei neue Bäume zu pflanzen sind. Wir nehmen diesen Antrag auf und gehen noch einen Schritt weiter, denn betrachtet man eine hundertjährige Eiche mit einem Kronenvolumen von 4000 m3, zeigt sich der große Unterschied zu jüngeren Bäumen, denn zehnjährige Eichen haben in etwa ein Kronenvolumen von lediglich 40 m3. „Beim Fällen einer 100-jährigen Eiche müssten also 100 (in Worten: einhundert) 10-jährige Eichen gepflanzt werden, um das Kronenvolumen eines einzigen Altbaumes adäquat zu ersetzen.“[2] Da dies aus Platzgründen nicht immer am selben Ort möglich ist, ist der Ersatz münchenweit, auch in Form von Waldpflanzungen bei Neuplanungen umzusetzen. München benötigt deshalb einen Masterplan für das Grünvolumen in der Stadt.

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste

Initiative:
Sabine Krieger, Katrin Habenschaden, Anna Hanusch, Herbert Danner, Anja Berger, Angelika Pilz-Strasser, Paul Bickelbacher.

Mitglieder des Stadtrates

[1] Vgl. Baumschutz in München ist Klimaschutz für München, Die Münchner Bezirksausschüsse handeln – jetzt!, S. 2

[2] Schriftliche Anfrage von Markus Knauss (Grüne), Gabi Kisker (Grüne), Stadt Zürich, Gemeinderat, GR Nr. 2017/174, /. Juni 2017