Antrag | 25.06.2014

Umtauschaktion „Führerschein gegen Fahrkarte“ starten!

Antrag

Die Stadtverwaltung wird aufgefordert ein Konzept zu erarbeiten, wie es Münchner Seniorinnen und Senioren ermöglicht werden kann, bei freiwilliger Abgabe des Führerscheins, einmalig eine kostenlose Jahreskarte für den öffentlichen Nahverkehr zu erhalten. Weiterhin wird die Stadtverwaltung aufgefordert, die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen eines solchen Projektes zu evaluieren.

Begründung:

Dieses Projekt könnte einige positive Effekte hervorrufen. Vor allem die Sicherheit im Straßenverkehr könnte dadurch verbessert werden. Nach den intensiven Diskussionen der letzten Jahre über die Fahrtauglichkeit von älteren Personen, kann ein Anreiz zur freiwilligen Abgabe des Führerscheins der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer durchaus zugute kommen. Da ältere Mitbürger öfter unter dem Nachlassen der Seh-, Hör- und Reaktionsfähigkeit leiden, anfälliger für Herzinfarkte und Schlaganfälle sind und oft unter Medikamenteneinfluss stehen, steigt die Gefahr für Unfälle mit dem Auto. (Quelle: http://www.medical-tribune.de/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/fahrtauglichkeit-bei-senioren-test-zeigt-das-risiko.html) Zwar sind ältere Mitbürger nicht öfter in Autounfälle verwickelt als andere Altersgruppen, tragen aber zu 75% die Schuld an den Unfällen, an denen sie beteiligt sind. Auch die Selbstgefährdung ist enorm, da jeder fünfte Verkehrstote 65 Jahre und älter ist. (http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Fuehrerschein-gegen-Gratis-Busticket) Die Konsequenz aus diesen Tatsachen muss sein, dass man älteren Mitbürgern eine kostengünstige Alternative zum Auto anbieten kann. Der Umstieg auf Bahn, Bus und Tram würde im gut ausgebauten Verkehrsnetz der Stadt München zudem kaum Mobilitätseinschränkungen bedeuten. Da Rentnerinnen und Rentner eher zu den einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen zählen, bietet sich hier zudem eine Möglichkeit den Geldbeutel dieser Personengruppe durch eine kostenlose Fahrkarte zu entlasten und somit Altersarmut zu bekämpfen.

Es gibt zahlreiche Beispiele anderer deutscher Städte, die ähnliche Aktionen bereits erfolgreich durchgeführt haben. So konnten Seniorinnen und Senioren in Ulm beispielsweise ihren Führerschein für eine Jahreskarte des öffentlichen Nahverkehrs tauschen. Dieses Angebot wurde von zahlreichen betagten Bürgern genutzt, die sich selbst nicht mehr für fahrtauglich hielten. (Quelle: http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/Rentner-tauschen-Fuehrerschein-gegen-Seniorenticket;art4329,2403990)

In Dortmund können betagte Herrschaften, die sich den Herausforderungen des Straßenverkehrs nicht mehr gewachsen fühlen, ihren Führerschein gegen zwei Monatskarten tauschen. (www.bus-und-bahn.de/32130.cbin)

Weiterhin würde die Reduzierung der Verkehrsteilnehmer auch der Umwelt und Gesundheit zugute kommen, da CO2-Ausstoß und Feinstaubbelastung verringert würden. Eine geringfügige Entlastung des Verkehrsnetzes durch die verstärkte Nutzung des ÖPNV würde dazu beitragen, Staus zu vermeiden sowie Zeit und Nerven der restlichen Verkehrsteilnehmer zu schonen. Es zeigt sich, dass mit relativ geringem organisatorischem und finanziellem Aufwand ein Beitrag zum Umweltschutz, der Verbesserung der Luftqualität und der Sicherheit im Straßenverkehr geleistet werden kann. Da die Landeshauptstadt München in Deutschland ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz ist, würde es ihr gut anstehen, ein solches Projekt in Gang zu setzen, um die Lebensqualität in der Stadt weiter zu verbessern.

 

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:

Gülseren Demirel

Dr. Florian Roth

Sabine Krieger

Thomas Niederbühl

Hep Monatzeder

Sabine Nallinger

Herbert Danner

Paul Bickelbacher

Jutta Koller

Lydia Dietrich

Katrin Habenschaden

Anna Hanusch

Dominik Krause

Oswald Utz

Mitglieder des Stadtrates