Mit viel Tam-Tam hat die Fraktion aus CSU und Freien Wählern heute zu einer Demonstration gegen die Umgestaltung der Augustenstraße geladen. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste im Stadtrat stellt klar: Es ist wichtig, Bürger*innen vor Ort einzubinden. Die Beteiligung der Menschen vor Ort ist ein unabdingbares Element und wird im weiteren Prozess der Umgestaltung auch geschehen. Klar ist aber: Diejenigen, die eine Umgestaltung kategorisch ablehnen, sind eine laute Minderheit und sprechen in keinem Fall für die Mehrheit der Menschen, die vor Ort ein Gewerbe besitzen, arbeiten oder wohnen.
Im Juli hat eine Informationsveranstaltung zu den Umgestaltungsplänen stattgefunden. Ein Großteil der Anwohnenden, die damals vor Ort waren, befürwortet die Pläne. Auch eine Mehrheit im Bezirksausschuss möchte, dass es in der Augustenstraße mehr Raum zum Flanieren, zum Verweilen im Schatten gibt. Die belebte Straße wird durch die Umgestaltung zu einer attraktiven, grüneren Meile für die Menschen im Viertel. Eltern sollen sich nicht mehr um ihre Kinder sorgen müssen. Der Straßenraum wird durch die Umgestaltung sicherer. Radfahrende werden dann endlich gut vorankommen und Menschen zu Fuß stressfrei unterwegs sein können. Umgestaltung bedeutet auch, dass es Raum für Sitzgelegenheiten oder eine Freischankfläche für ein Café oder ein Gasthaus geben kann. All diese Verbesserungen müssen kommen und die Menschen vor Ort erwarten von der Politik, dass diese Wünsche Wirklichkeit werden!
Mona Fuchs, Fraktionsvorsitzende Die Grünen – Rosa Liste: „Mehr Grün, mehr Platz zum Verweilen und mehr Sicherheit vor allem für Kinder und Senior*innen, das alles bringt die Umgestaltung der Augustenstraße. Natürlich brauchen wir den Dialog auch mit den kritischen Stimmen vor Ort. Doch was die CSU betreibt, ist billiger Populismus. Sie will eine bereits im breiten Konsens getroffene Entscheidung torpedieren, indem sie einer lauten Minderheit die große Bühne verschafft.“
Svenja Jarchow-Pongratz, Vorsitzende des Bezirksausschusses Maxvorstadt: „Wir sind im Bezirksausschuss im ständigen Austausch mit den Bürger*innen vor Ort. Uns wird klar gespiegelt: Die Augustenstraße muss sicherer werden und ein Ort, an dem sich Menschen gerne aufhalten wollen. Dahinter steht eine Mehrheit der Maxvorstädter*innen, das hat sich auch bei unseren Informationsveranstaltungen gezeigt. Die neue Augustenstraße wird den Menschen hier mehr Lebensqualität bringen. Es ist schon bizarr, dass die CSU ihnen das offensichtlich nicht gönnt.“
Murat Dagli, Inhaber Café Josefina, Augustenstraße 113: „Für uns Anwohnende, Selbständige und für mich persönlich auch als Vater, ist es in der Augustenstraße schon lange sehr schwierig und mühsam, sich zu bewegen und Einkäufe und ähnliches zu erledigen. Der Fahrradweg muss dringend vom Gehweg weg verlegt werden. Manche Radfahrende sind bis zu 30 km/h schnell und nehmen keine Rücksicht auf Ältere, Kinder und überquerende Passanten. Das muss endlich aufhören. Für die Gastronomie ist es auch sehr wichtig, dass es mehr Platz für Terrassen gibt.“
Mehrdad Nikseresht, Delicius Burger, Augustenstr 107: „Ich bin dafür, dass in der Augustenstraße endlich etwas vorangeht und die Verkehrssituation geordneter wird. Es gibt auf dem Gehweg keinen Platz und die Radfahrer sind wahnsinnig schnell unterwegs. Es leiden Passanten, Eltern mit Kinderwagen und ältere Personen.“
Meseret Moges, Tillu Café, Augustenstr 106: „Ich bin dafür, dass der Fahrradweg endlich auf die Straße kommt. Denn die jetzige Situation ist gefährlich für unsere Kunden und für die Passanten.“
Marion Wunderlich, Anwohnerin: „Für uns Anwohnende und besonders für mich als Mutter mit drei Kindern ist die Situation in der Augustenstraße derzeit sehr schwierig. Vor allem, wenn man mit Kindern oder mit dem Fahrrad unterwegs ist. Sowohl der Radweg als auch der Bürgersteig sind einfach zu eng. Für Kinder gibt es in der Augustenstraße keine Aufenthaltsmöglichkeiten. Wir haben uns so gefreut, als die Einigung im Bezirksausschuss kam, wir stehen voll dahinter, dass die Augustenstraße umgestaltet wird. Der Radweg kommt endlich auf die Fahrbahn, wir werden Platz haben, auch mal in Ruhe ein Eis mit unseren Kindern essen zu können. Es wird auch sicherer, die Straßen zu überqueren, weil vor parkenden Autos Gehwegnasen geplant sind. Ich verstehe nicht, was man dagegen haben kann.“
Dr. Patrick Hildebrandt, Anwohner und Gründer des Vereins „Schöne Maxvorstadt“: „Für die Anwohner bedeutet die jetzige Situation eine Beeinträchtigung der Lebensqualität, es gibt keine Sitzgelegenheiten, es ist einfach ungemütlich. Ich habe den Verein ,Schöne Maxvorstadt‘ gegründet, in dem wir Vorschläge erarbeiten, wie man den öffentlichen Raum besser nutzen kann, um das Viertel für Familien und Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, angenehmer zu machen. Es geht in der Diskussion viel um Parkplätze. Ich verstehe, dass Menschen ein Auto haben, ich tue es auch. Aber die Autos sollten nicht in beengten Straßen wie dem fraglichen Abschnitt der Augustenstraße stehen, es gibt Stellplätze, die man zu einem angemessenen Preis mieten kann. Sollte dies einmal nicht mehr der Fall sein, sollte die Stadt an geeigneter Stelle Ausgleichsplätze schaffen. Ich wohne an der Gabelsbergerstraße, alle Nachbarn und Anwohner, mit denen ich spreche, befürworten klar die Umgestaltung. Die Gegner sind deutlich in der Minderheit, machen aber viel Lärm.“
Miriam Häberle, Anwohnerin: „Eisessen auf einer Bank unter schattigen Bäumen in der Augustenstraße wäre mein Traum. Die schweigende Mehrheit der Anwohner ist für die Umgestaltung. Ich bin mit vier Kindern gut vernetzt in der Maxvorstadt. Alle Familien, die ich kenne, sind dafür, dass die Augustenstraße nach den vorliegenden Plänen umgebaut wird, weil es uns jeden Tag das Leben hier erleichtern würde. Aber keiner hat Zeit und Energie, sich dafür lautstark zu engagieren.“