Um den Geflüchteten aus der Ukraine eine möglichst rasche Integration und berufliche Perspektiven zu bieten, setzen sich Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt für ein Sofortprogramm bei der Münchner Volkshochschule ein. Zwar, so heißt es in einem Antrag der beiden Fraktionen, würden jetzt schon „alle Hebel in Bewegung“ gesetzt, um den geflüchteten Ukrainer*innen neben Unterkünften und Versorgung auch Sprachkurse zu ermöglichen, die vorhandene Infrastruktur sei jedoch an ihre Grenzen gelangt.
Die Mehrheitsfraktionen beantragen deshalb, bei der Münchner Volkhochschule (MVHS) ein auf drei Jahre befristetes Sofortprogramm mit Deutschkursen für verschiedene Bedarfe und Lerngruppen der vor dem Ukraine-Krieg Geflüchteten aufzulegen. Dazu benötigt die MVHS zusätzliche Räumlichkeiten und Personal, wobei besonderes Augenmerk auf die Anwerbung und Qualifizierung ukrainisch- und russischsprachiger Lehrkräfte gerichtet werden soll. Auch in Gemeinschaftsunterkünften soll es Angebote für Sprachkurse geben.
Mona Fuchs, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen – Rosa Liste: „Wir gehen davon aus, dass mehrere tausend Geflüchtete aus der Ukraine sich erst einmal in München niederlassen werden. Ihnen Angebote für sprachliche und berufliche Integration zu machen, ist ein Gebot der Humanität und der Vernunft. Die MVHS-Angebote reichen für den gewachsenen Bedarf an Sprachkursen nicht aus, Schätzungen gehen von einem Mehrbedarf von ca. 20 % aus. Dies kann nicht – wie es jetzt bereits zum Teil geschieht – durch ehrenamtliche Arbeit aufgefangen werden. Es ist daher notwendig, mehr Räume und Personal zur Verfügung zu stellen.
Stadtrat Cumali Naz, SPD/Volt: „Die VHS bietet schon jetzt ein umfangreiches Angebot an Deutschkursen für Geflüchtete aus der Ukraine an: 56 Integrationskurse, 20 Berufssprachkurse, 10 Kurse für die Zusatzqualifizierung von Kursleitungen. Sie werden so gut angenommen, dass aktuell alle Kurse ausgebucht sind. Daher wollen wir das Programm schnell ausweiten und mehr Kapazitäten schaffen.“