PR E S S E M I T T E I L U N G
SPD und Grüne im Rathaus vereinbaren mit der MVG:
U-Bahntakt bleibt am Wochenende unverändert, Verzicht auf geplante Kürzung
Die Bündnispartner im Münchner Rathaus SPD und Bündnis 90/Die Grünen-rosa Liste haben mit der MVG-Geschäftsführung die von der MVG geplanten Veränderungen im Leistungsangebot ab dem Fahrplanwechsel im Dezember ausführlich diskutiert. Gemäß dem Kooperationsvertrag mit der Landeshauptstadt ist es die Aufgabe der MVG, das Fahrplanangebot kontinuierlich zu optimieren und bestmöglich an die Fahrgastpotentiale anzupassen. Viele geplante Änderungen stellen – auch nach Auffassung der Bezirksausschüsse – weitere wünschenswerte Verbesserungen dar. Allerdings ist die MVG in einer zunehmend schwierigeren Finanzierungssituation, nicht zuletzt aufgrund der jahrelangen Mittelkürzungen durch Freistaat und Bund. Daher ist sie gezwungen, an bestimmten Punkten bei schwacher Nachfrage auch Anpassungen vorzunehmen.
Auf Kritik der beiden Fraktionen stieß gleichwohl die Absicht der MVG, den Takt der U-Bahnlinien im Spätverkehr künftig bereits ab ca. 23.40 Uhr, also 20 Minuten früher als bisher, auf einen 20-Minuten-Abstand umzustellen, um damit eine deutliche Kosteneinsparung zu erzielen. Die rot-grüne Rathausmehrheit befürchtet, dass dies vor allem im Freizeitverkehr dazu führen könnte, dass bisherige ÖPNV-Kunden auf das Auto umsteigen könnten. Im Gespräch mit den Fachleuten der MVG konnte nun aber ein guter Kompromiss gefunden werden: Die MVG verzichtet auf die geplante Taktausdünnung an Wochenenden, also Freitag- und Samstagabend, und wird ihre Planung, die praktisch den Entfall einer U-Bahnfahrt je Linie und Richtung bedeutet, nur noch unter der Woche, also Sonntag- bis Donnerstagabend, umsetzen. Diese Unterscheidung ist auch durch die bisherigen Fahrgastzahlen durchaus gerechtfertigt, denn tatsächlich sind in den späten Abendstunden am Wochenende wesentlich mehr Fahrgäste unterwegs als unter der Woche.
Alexander Reissl, Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion:
München hat das dichteste ÖPNV-Angebot unter den deutschen Großstädten. Das ist Ergebnis und Grundlage unserer erfolgreichen Verkehrspolitik. Mit diesem Kompromiss beim U-Bahntakt und den weiteren eingearbeiteten Verbesserungen beim kommenden Fahrplanwechsel bleibt der Münchner Nahverkehr auch abends attraktiv. Zudem wird demnächst das Netz um die neuen Tramlinie 23 und die U-Bahn nach Moosach erweitert.“
Paul Bickelbacher, Stadtrat Die Grünen – rosa liste:
„Wir bedauern, dass Angebotskürzungen bei der U-Bahn erforderlich sind und begrüßen dass mit dem Kompromiss das Abendangebot der U-Bahn zumindest am Wochenende aufrecht erhalten werden kann. Angesichts der Haushaltslage scheidet auch eine Finanzierung durch den städtischen Haushalt aus. Wegen des Rückzugs von Bund und Land sind mittel- bis längerfristig neue Wege der ÖV-Finanzierung gefragt, um ein attraktives Angebot aufrecht zu erhalten. Die Optimierungspotenziale im Betrieb der MVG sind längst ausgeschöpft.“