Antrag | 19.09.2017

Transparente Darstellung und Controlling der Wirtschaftlichkeit bei IT-Projekten

Antrag:

Das IT-Referat wird beauftragt, ein Konzept zu entwickeln und umzusetzen, durch das gesichert wird, dass

1. bei allen IT-Projekten nicht nur der direkte monetäre Nutzen in Zahlen dargestellt wird, sondern auch ein kalkulatorischer Nutzen, der sich durch die Gegenüberstellung der monetären Wirkungen im Vergleich zur Projektumsetzung und zum Verzicht auf das Projekt ergibt (und damit auch indirekte monetäre Auswirkungen in Zahlen darstellt);

2. bei der Wirtschaftlichkeit nicht nur der übliche 5-Jahres-Zeitraum betrachtet wird, sondern der gesamte Lebenszyklus z.B. der eingesetzten Software monetär in den Fokus kommt;

3. nur noch Projekte bewilligt werden, die entweder

a) im Sinne von 1-2 einen positiven Kapitalwert haben oder

b) rechtlich vorgeschrieben sind oder

c) hohe Priorität hinsichtlich des qualitativen Nutzen für die Stadtgesellschaft haben;

4. bei allen größeren IT-Projekten (etwa ab einer bestimmten Wertgrenze) sowohl der monetäre wie der nicht-monetäre Nutzen nach einiger Zeit bewertet und dem Stadtrat dargestellt wird

 

Begründung:
In einer großen Zahl von IT-Projekten ergibt sich in der bisherigen Form der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ein negativer Kapitalwert. Bei genauerem Hinschauen besteht jedoch nicht selten die Möglichkeit, indirekten Nutzen auch in Zahlen darzustellen. Letztlich ist es interessant, wie sich in allen monetär darstellbaren Aspekten die alternative Durchführung des vorgeschlagenen Projekts und der Verzicht auf das Projekt im Vergleich der finanziellen Folgen darstellen – und das während des gesamten Lebenszyklus, etwa der eingesetzten Software. Von dieser eingehenderen Wirtschaftlichkeitsanalyse ausgehend sollte es Maxime sein, dass nur bei außergewöhnlich hohem Nutzen für die Stadtgesellschaft oder rechtlicher Unausweichlichkeit (etwa durch Bundes- oder Landesgesetzgebung) „unwirtschaftliche“ IT-Projekte genehmigt werden.

Fraktion Die Grünen-rosa liste
Initiative:
Dr. Florian Roth
Dominik Krause
Lydia Dietrich
Anna Hanusch
Mitglieder des Stadtrates