Antrag | 28.03.2025

Trans*, intergeschlechtliche und nichtbinäre Kinder und Jugendliche in München stärken

Antrag
Die Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ* (KGL) wird in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle für Frauen (GST) gebeten, einen Runden Tisch zur Lebenslage von trans*, intergeschlechtlichen und nichtbinären Kindern und Jugendlichen einzuberufen, um den kommunalen Fachaustausch zu fördern. Einzubeziehen sind hier das Sozialreferat, das Stadtjugendamt, das Referat für Bildung und Sport, das Familiengericht, fachspezifische Beratungs- und städtische Fachstellen.

Nach der initiativen Einberufung des Runden Tischs zu trans*, intergeschlechtlichen und nichtbinären Kindern und Jugendlichen soll dieser mindestens einmal jährlich tagen und regelmäßig dem Runden Tisch LGBTIQ* und der Stadtratskommission zur Gleichstellung von Frauen berichten.

Ebenso wird das Stadtjugendamt gebeten, in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ*, der Gleichstellungsstelle für Frauen und der Fachstelle für Demokratie – in Anlehnung an den Handlungsleitfaden „Trans*, intergeschlechtliche

und nicht-binäre Schüler*innen an den Münchner Schulen“ des Referats für Bildung und Sport – einen Leitfaden zum Umgang mit trans*, intergeschlechtlichen und nichtbinären Kindern und Jugendlichen für den Bereich der Jugendhilfe zu entwickeln.

Begründung:

Das aktuelle gesellschaftspolitische Klima in der Bundesrepublik, das sich zuletzt im Bundestagswahlkampf, aber bereits davor in der Debatte rund um die Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes (SBGG) zeigte, setzt(e) queere – und hier insbesondere trans*, intergeschlechtliche und nichtbinäre Jugendliche massiv unter Druck.

Diskriminierungen und Angriffe geschehen darüber hinaus über sämtliche Bevölkerungsteile hinweg. Des Weiteren werden in Teilen Europas und insbesondere derzeit in den USA die Rechte von trans und nichtbinären Menschen massiv eingeschränkt.

Die aktuelle Online-Jugendbefragung der Stadt stellt dar, dass sich insbesondere nichtbinäre Jugendliche in der Stadt nicht sicher fühlen. Somit ist hier zum Schutz und zur Unterstützung der Jugendlichen in München kommunales Handeln gefragt. Auch die aktuelle Studie des Bayrischen Jugendrings „How are you“ zeigt, dass trans* und nichtbinäre Jugendliche ein deutlich niedrigeres Wohlbefinden und ebenfalls deutlich niedrigere Resilienz aufweisen, als dies in der Allgemeinbevölkerung der Fall ist. Ebenso belegt die DJI-Studie „Jung, trans, nicht-binär“, dass inklusive und zielgruppenorientierte Räume und Angebot, z.B. im Kontext der Jugendhilfe sowie eine Entdramatisierung des Themas geschlechtliche Identität für die jungen Menschen sehr wichtig sind, um in einer Welt, in die sie häufig nicht hineinpassen und in der sie sich nicht willkommen fühlen, einen Platz für sich zu finde.

Zur Unterstützung trans, intergeschlechtlicher und nichtbinärer Kinder und Jugendlicher soll durch einen regelmäßigen Fachaustausch in Form eines Runden Tischs erfolgen, zu dem Expert*innen – etwa zur neuen Leitlinie zu Geschlechtsinkongruenz und -dysphorie im Kinder- und Jugendalter – hinzugezogen werden können. Darüber hinaus bietet ein Leitfaden den Akteur*innen der Kinder- und Jugendhilfe hier eine gute Handlungsgrundlage im Umgang mit trans*, intergeschlechtlichen und nichtbinären Kindern und Jugendlichen, so wie es der entsprechende Leitfaden für den Schulbereich bereits tut.

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste
Initiative:
Mo Lüttig
Thomas Niederbühl
Judith Greif
Beppo Brem
Gunda Krauss
Nimet Gökmenoğlu
Mitglieder des Stadtrats