Florian Schönemann

Pressemitteilung | 13.03.2025

Tram-Plan aus dem Maximilianeum: Teuer-Tunnel am E-Garten statt Fortschritt für den ÖPNV

Nebelkerzen statt sinnvoller Verkehrsplanung: Darauf setzt die Söder-Regierung im Landtag. Die Fraktionen aus CSU und Freie Wähler will die Tunnelplanung am Isarring durch den Englischen Garten wieder aus der Versenkung holen. Sie will Geld in eine Machbarkeitsstudie stecken, mit der geprüft werden soll, ob eine Tramlinie zusammen mit dem Autoverkehr unterirdisch durch den Nordteil geführt werden kann. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste kritisiert diesen Vorschlag scharf. Er ist unnötig teuer und nicht umsetzbar. Sie fordert die Söder-Regierung auf, stattdessen endlich ihre Blockadehaltung bei der Englischen-Garten-Tram aufzugeben.

Die Planungen für diese oberirdische Tramlinie sind fertig. Die Tram Nordtangente würde am Chinesischen Turm vorbeiführen und Neuhausen und Bogenhausen miteinander verbinden. Dieses sinnvolle Vorhaben scheitert derzeit am Veto aus dem Maximilianeum. Eine Zumutung für Münchens Fahrgäste, die endlich diese wichtige Querverbindung brauchen.

Stattdessen verschwendet die CSU mit einem völlig undurchdachten Vorschlag unnötig Zeit. Bei einer Trassenführung über den Isarring wäre die Route der Tram nicht nur unlogisch, sondern auch teuer und mit gravierenden Umbauten verbunden.

Zunächst müssten die Trambahnen gen Norden gelenkt werden. Dann würde die Tram nach Süd-Osten abbiegen und die Parzival-, Potsdamer und die Dietlindenstraße durchfahren. Das Problem: Hier gibt es meistens nur jeweils eine Autofahrspur pro Richtung und noch nicht überall Schienen. Eine Tram müsste dann im Verkehr fahren. So ist Stau programmiert. Wie es dann nahe der Isar weitergehen soll, auch dafür gibt es keinen Plan. Wieder gen Süden auf der viel befahrenen Ifflandstraße, damit an der Max-Josephs-Brücke wieder ins Tramnetz eingefädelt werden kann? Oder über die schmale John-F.-Kennedy-Brücke in Richtung Effnerplatz – wo ebenfalls für separate Schienen kein Platz ist?

Der Kahlschlag, den diese Tunnelplanung am Englischen Garten nach sich ziehen würde, kommt dabei noch erschwerend hinzu. Nahezu 900 Bäume müssten gefällt werden, damit für die Baustelle genug Platz ist. Während der Bauzeit würden die vier Autospuren direkt am Ufer des Kleinhesseloher Sees entlanggeführt werden. Statt den Park zusammenwachsen zu lassen, würde man stattdessen zunächst einmal eine neue Schneise ins Grün hauen.

Florian Schönemann, Stadtrat Die Grünen – Rosa Liste: „Mit ihrer ignoranten Haltung blockiert die Söder-Regierung eines der wichtigsten Trambahnprojekte für die Münchner*innen. Die Planungen dafür sind fertig. Sie würde eine effiziente und wichtige Querverbindung zwischen Neuhausen und Bogenhausen ermöglichen. Doch die CSU ist stur. Stattdessen präsentiert sie eine komplizierte und teure Scheinlösung mit Tunnel, bei der die Fahrgäste zickzack fahren, mehrere Straßen aufgerissen, Stau erzeugt und 900 Bäume gefällt werden müssten. Für die CSU ist ein Kahlschlag in dieser Größenordnung offensichtlich kein Problem, wenn es um Tunnelbauten geht. Die oberirdischen Trambahnpläne durch den Englischen Garten hat sie wegen der Fällung von lediglich 19 Bäumen verweigert. Das allein zeigt schon die Absurdität. Das Geld für diese Machbarkeitsstudie kann man sich wirklich sparen!“

Hier finden Sie den Änderungsantrag der CSU/FW-Fraktion zum Tram-Tunnel: https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP19/Drucksachen/Basisdrucksachen/0000005000/0000005170.pdf

Hier ist der Planungsstand zur Tram-Nordtangente zusammengefasst: https://www.mvg.de/projekte/tram/tnt.html