Antrag:
Dem Stadtrat werden alle vorliegenden Gutachten, Pläne und Kosten zum Parkhaus Tierpark an der Siebenbrunner Straße in der Sitzung des Arbeit- und Wirtschaftsausschusses am 13.10.2015 dargestellt.
Dazu werden insbesondere folgende Punkte aufgegriffen:
Was sind die Kernaussagen des durchgeführten Verkehrsgutachtens? Mit welcher Anzahl von Fahrzeugen ist an frequentierten Tagen zu rechnen? Um wieviele Tage pro Jahr handelt es sich durchschnittlich? Welche flankierenden Maßnahmen neben dem geplanten Parkhaus werden vom Gutachter vorgeschlagen?
Welche naturschutzfachlichen Untersuchungen wurden am geplanten Standort Siebenbrunner Straße durchgeführt und was sind die Ergebnisse?
Wurden auch Alternativstandorte geprüft und wenn ja mit welchem Ergebnis?
Wie ist der Sachstand zur Einführung des Parkraummanagements im Umfeld des Tierparks?
Sind zusätzliche Besucherparkplätze im Bereich Schönstraße/Alemannenstraße für den Tierpark vorgesehen?
Wie sehen die derzeit existierenden Planungen zu Konstruktion und Materialien des Parkhauses aus?
Wie hoch sind die geschätzten Kosten des Parkhauses und wer übernimmt die Kosten? Mit welcher Parkgebühr für die BesucherInnen pro Stunde/Tag wird derzeit gerechnet? Und mit welcher täglichen Auslastung wird das Parkhaus kalkuliert?
Wie ist der derzeitige Planungsstand zur Einführung der flankierenden Maßnahmen laut Verkehrsgutachten?
Begründung:
An schönen Wochenend- oder Ferientagen und besonders, wenn es eine neue Attraktion im Tierpark zu bestaunen gibt, drängen sich die Autos rund um den Tierpark auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit. Dass die AnwohnerInnen in Untergiesing und Harlaching durch diesen Parksuchverkehr belastet sind, können wir nachvollziehen. Nicht jedoch, dass als einzige Lösung der Bau eines Parkhauses in einem naturschutzfachlich sensiblen Bereich diskutiert wird und das auch noch hinter verschlossenen Türen.
Überwiegend aus der Presse erfährt der Stadtrat den anscheinend vorliegenden Diskussionsstand. So ist von einem „recycelbaren Parkhaus“ die Rede und auch Stararchitekt Peter Lanz hat den „Krokodilsentwurf“ in die Diskussion eingebracht.
Erst vor kurzem hat sich die Architektengemeinschaft Dorn Architekten Ingenieure GmbH (DAI) mit einem Alternativkonzept direkt in den Isarauen zu Wort gemeldet.
Doch welche Pläne der Tierpark tatsächlich verfolgt, wurde dem Stadtrat bislang nicht dargelegt.
Wir befürchten, dass der Stadtrat erst dann in die Debatte eingebunden wird, wenn die Planungen schon so konkret sind, dass über Alternativen gar nicht mehr nachgedacht werden kann.
Der Standort an der Siebenbrunner Straße wie auch in den Isarauen ist aufgrund des Landschaftsschutz- und FFH-Gebiets sehr kritisch zu sehen. Für die weitere Debatte braucht es hier eine umfangreiche Untersuchung der vorhandenen Flora und Fauna und eine Verträglichkeitsprüfung der geplanten Maßnahme. Genauso aber muss vorher geklärt sein, ob ein Parkhaus wirklich in der Lage ist, die Verkehrsproblematik an der Siebenbrunner Straße und den angrenzenden Straßen zu lösen oder im Gegenteil sogar mehr Verkehr anziehen könnte.
Zuallererst erscheint es deshalb sinnvoll, über die flankierenden Maßnahmen, wie die Einführung des Parkraummanagement, ein Verkehrsleitsystem, verbesserte Erreichbarkeit mit dem Fahrrad und interessante ÖPNV-Angebote, die Besucherströme zu lenken und die Parksituation für die Anwohner zu entschärfen. Zu den konkret diskutierten Parkhausplänen braucht der Stadtrat darüber hinaus auch eine detaillierte Darstellung der Kosten und eine Kosten-Nutzen Abwägung. Damit nicht für wenige Tage im Jahr ein Millionen-Projekt umgesetzt wird, das weder den verkehrlichen Nutzen erfüllt noch die hohen Kosten rechtfertig und für das ein wertvoller Landschaftsraum nachhaltig zerstört wurde. Der Stadtrat muss deshalb zeitnah über die existierenden Pläne und Untersuchungen informiert und in das weitere Verfahren eingebunden werden.
Initiative:
Katrin Habenschaden Sabine Krieger Herbert Danner Paul Bickelbacher
Gülseren Demirel Dr. Florian Roth Thomas Niederbühl Lydia Dietrich
Anna Hanusch Dominik Krause Jutta Koller Hep Monatzeder
Sabine Nallinger Oswald Utz
Mitglieder des Stadtrates