Pressemitteilung | 28.02.2012

Teilzeit darf keine Karrierefalle sein!

P R E S S E M I T T E I L U N G

Teilzeit darf keine Karrierefalle sein!

Karriere in Teilzeit“ in der Stadtverwaltung und den städtischen Beteiligungsgesellschaften – das ist das Ziel eines Antrags der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste, die damit einem Beschluss der Grünen Stadtversammlung vom 27.02.2012 Folge leistet.

Fraktionsvorsitzende Lydia Dietrich fordert, zunächst ein Hearing zu veranstalten und die verschiedenen Aspekte dieses Themas zu beleuchten. Dabei sollen Modelle und Praxisbeispiele von „Führen in Teilzeit“ und die damit einhergehenden Erfahrungen und Schwierigkeiten ebenso zur Sprache kommen wie die Chancen und Probleme diskriminierungsfreier Beurteilungssysteme.

Im Nachgang des Hearings soll die Stadtverwaltung konkrete Konzepte zur Förderung von Karrieren in Teilzeit erarbeiten und nach einem Jahr über deren Umsetzung berichten. Dabei soll ein Schwerpunkt darauf gelegt werden, auch Männer in Führungspositionen anzusprechen.

Lydia Dietrich: “Die Stadt München ist eine durchaus fortschrittliche Arbeitgeberin, wenn es darum geht, Männern und Frauen gleiche Chancen zu sichern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Immerhin lag der Anteil von Frauen in Führungspositionen bei der LHM 2009 insgesamt bei 47% und in den obersten Führungsebenen bei 29% (bei einem gesamten Frauenanteil von 58%). Doch immer noch herrscht in der Stadtverwaltung und in den städtischen Unternehmen das ungeschriebene Gesetz: „Wer führen will, sollte ständig vor Ort sein.“ Jedoch sind auch Führungspositionen teilbar! Hoffnung machen nicht nur die Veränderungen des modernen Arbeitslebens, sondern auch die Tatsache, dass immer mehr Männer das Modell „Führen in Teilzeit!“ attraktiv finden. In gewissen Lebensphasen und -situationen nimmt dieser Wunsch nach Verkürzung der Arbeitszeit zu, beispielsweise in Weiterbildungsphasen oder in Familien(pflege-) zeiten. Sich über die Konzepte für Karriere in Teilzeit Gedanken zu machen fördert also die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Männer und Frauen.“

Die Grüne Stadtvorsitzende Katharina Schulze wies darauf hin, dass die Anzahl der teilzeitbeschäftigten Frauen seit den 90er Jahrens stetig gewachsen sei – allerdings nur in die Breite, nicht in die Höhe. Es sei daher an der Zeit, konkrete Konzepte zu entwickeln, damit Teilzeit nicht länger eine Karrierefalle ist.

Katharina Schulze: „Gerade in Zeiten des demografischen Wandels und im Zuge der Veränderung des Arbeitslebens (Fachkräfte- und Nachwuchsmangel, veränderte Kommunikationswege) ist das Thema „Führen in Teilzeit“ hochaktuell. Die Möglichkeit, Führungspositionen in Teilzeit auszuüben, ist für weibliche und männliche Fachkräfte attraktiv. Hier können sich Stadtverwaltung und städtische Unternehmen mit einer attraktiven, modernen und flexiblen Arbeits- und Führungskultur klare Wettbewerbsvorteile sichern!“