Gudrun Lux

Pressemitteilung | 17.07.2024

Superblocks für München: Nachbarschaftsviertel beleben Quartiere

Mehr Stadtraum für die Menschen, das ist der Anspruch der sogenannten Nachbarschaftsviertel. Man kennt den Ansatz aus Barcelona: Dort wurden Kreuzungen verschiedener Häuserblocks verkehrsberuhigt, Sitzgelegenheiten geschaffen und Pflanzen aufgestellt. Superblocks heißt das Konzept, das München nun als Vorbild dient – natürlich auf die hiesigen Gegebenheiten angepasst.

Im Westend wurde bereits ausprobiert, wie ein Nachbarschaftsviertel aussehen kann: Das zivilgesellschaftliche Projekt „Westend Kiez“ hatte über drei Jahre hinweg Straßenraum mit Pflanzentrögen, Hochbeeten und Spielflächen in einen Ort für die Menschen im Viertel umgewandelt. Aus diesem bürgerschaftlichen Engagement wird nun Stadtpolitik: An zwei Stellen sollen die Nachbarschaftsviertel erprobt werden, zunächst im Westend, dann im Gärtnerplatzviertel. Das hat der Mobilitätsausschuss des Stadtrates heute beschlossen.

Die Nachbarschaftsviertel beleben die Quartiere auf verschiedene Weise: Der Straßenraum wird neu verteilt, es wird mehr Bäume geben, mehr Flächen, auf denen sich die Nachbarschaft – vom Kind bis zur Senior*in – aufhalten und begegnen kann. Gewerbetreibende profitieren, weil der Versorgungs- und Wirtschaftsverkehr weiterhin seinen Platz im Viertel hat, gleichzeitig aber mehr Menschen hier flanieren und auch konsumieren wollen. 

Der heutige Beschluss markiert den Startpunkt für einen Prozess. Wichtig ist: Statt fertige Konzepte auf ein Viertel anzuwenden, werden Bürger*innen vor Ort beteiligt. Das stellt sicher, dass die Wünsche aus dem Viertel aufgegriffen und umgesetzt werden können.

Gudrun Lux, mobilitätspolitische Koordinatorin der Stadtratsfraktion: „Wir wissen, dass Debatten um Verkehrsberuhigung oft emotional geführt werden. Mit etwas mehr Gelassenheit und Pragmatismus kann es uns aber gemeinsam gelingen, unsere Stadt lebenswerter zu machen. Nicht jede Lösung muss gleich perfekt sein. Ausprobieren, nachbessern, weiterarbeiten, das ist der Ansatz, den wir heute auf den Weg gebracht haben. Ich bin sicher, es wird ein Erfolg!“

Sibylle Stöhr, stellvertretende Vorsitzende der Stadtratsfraktion und Vorsitzende im Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe: „Wir haben im Westend bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht, den öffentlichen Raum den Menschen zum Flanieren, Verweilen, Spielen und Entspannen zurückzugeben. Ich freue mich, dass die Idee des Nachbarschaftsviertels nun zusammen mit den Bürger*innen hier im Westend weiterentwickelt wird.“