Antrag | 15.03.2016

Studien zum Mehrwert von Bäumen – für Gesundheit, Wohlbefinden und Geldbeutel

Die Verwaltung wird aufgefordert:

1. Die Studie aus New York : „MUNICIPAL FOREST RESOURCE ANALYSIS“ über den monetären Gewinn von Stadtbäumen und

2. die Studie aus Toronto: „Neighborhood greenspace and health in a large urban center“ über die Wirkung von Bäumen auf Gesundheit und Wohlbefinden dem Stadtrat vorzustellen.

3. Eine eigene Untersuchung zum Mehrwert (finanziell und gesundheitlich) von Grün und Bäumen in München in Auftrag zu geben.

Begründung:
In der kanadischen Stadt Toronto haben Forscher die Straßenbäume pro Häuserblock ermittelt und gleichzeitig Daten zu gut 30.000 Bewohnern der Straßen erhoben. Dazu gehörte neben Einkommen, Alter und Gesundheitsdaten auch das subjektiv empfundene Gesundheitsgefühl. Denn diese Selbstwahrnehmung ist laut Studien ein guter Anzeiger für den tatsächlichen körperlichen und psychischen Zustand.
Die Auswertung ergab einen überraschend deutlichen Effekt: Die Menschen, die in Gebieten mit mehr Straßenbäumen lebten, fühlten sich im Schnitt gesünder und litten auch tatsächlich weniger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Bluthochdruck, wie die Forscher berichten. Dieser lineare Zusammenhang bestand auch dann noch, wenn Einkommensunterschiede, Alter und andere mögliche Einflussfaktoren berücksichtigt wurden.
Der positive Einfluss der Straßenbäume ließ sich sogar quantifizieren: Schon zehn Bäume mehr steigern das gesundheitliche Wohlbefinden der Bewohner ähnlich stark, als wenn man das Einkommen dieser Haushalte um gut 7.000 Euro pro Jahr erhöhen würde oder als wenn sie sieben Jahre jünger wären, so Kardan und seine Kollegen. Bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen reichten elf zusätzliche Bäume, um die Gefäße der Bewohner um 1,4 Jahre zu verjüngen.
Die Forscher vermuten, dass zum einen die Verbesserung der Luftqualität eine wichtige Rolle spielen könnte, denn gerade von Feinstaub und anderen Luftschadstoffen ist bekannt, dass sie auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern können. Zusätzlich könnten die Bäume aber auch zum Stressabbau beitragen und mehr dazu motivieren, sich zu Fuß im Viertel zu bewegen – auch dies fördert die Gesundheit.
In der New Yorker Studie wurden dagegen die monetären Gewinne von Bäumen in der Stadt ermittelt.
So beläuft sich der monetäre Gewinn der mehr als 500 000 Straßenbäume auf jährlich 122 Millionen US-Dollar (etwa 209 US-Dollar pro Baum), da sie allein durch ihre Existenz dabei helfen, die Umweltverschmutzung zu verringern und Stromkosten für Klimaanlagen zu senken. Für jeden in die Bäume investierten Dollar erhält die Stadtverwaltung von New York zurzeit 5,60 US-Dollar Rendite.

Zwei Studien, die aufzeigen, wie wichtig Bäume in der Stadt sind. Für München haben diese Studien deshalb eine so hohe Bedeutung, da die Stadt immer dichter wird. Für die Gesundheit, aber auch für die Stadtkasse spielt der Erhalt von alten Bäumen , der Schutz von Grün- und Naturflächen und die Begrünung kleinster Flächen eine herausragende Rolle. Das sollte endlich erkannt werden und mehr bei allen Planungen in der Stadt berücksichtigt werden.

http://www.milliontreesnyc.org/downloads/pdf/nyc_mfra.pdf

http://www.nature.com/articles/srep11610

Fraktion Die Grünen-rosa liste:
Initiative: Sabine Krieger, Herbert Danner, Paul Bickelbacher, Sabine Nallinger, Katrin Habenschaden, Anna Hanusch

Mitglieder des Stadtrates