Pressemitteilung | 27.05.2022

Starke Impulse für die Energiewende: Zwei neue Förderprogramme für klimaneutrale Gebäude und klimaneutrale Antriebe

Zwei neue ambitionierte Förderprogramme werden dem Klimaschutz in München neuen Schwung und Durchschlagskraft verleihen. Die heute vom Klimaschutzreferat der Öffentlichkeit präsentierten Programme zur Förderung von klimaneutralen Gebäuden und klimaneutralen Antrieben beruhen in ihren Zielen und in ihrer Ausgestaltung auf der langjährigen Arbeit der grün-rosa Stadtratsfraktion, die in Kooperation mit den Umwelt- und Klimaschutzverbänden das Thema immer wieder auf die Tagesordnung gesetzt hat.

Mit dem Förderprogramm Klimaneutrale Gebäude (FKG) stellt sich die Klimaschutzpolitik der Stadt einer der wichtigsten Herausforderungen, die es bei der Vermeidung von CO2-Emissionen gibt: Der Etablierung von notwendiger Energieeffizienz beim Neubau und der Sanierung von Wohngebäuden. 130 Mio. Euro stellt das FKG bis 2025 dafür zur Verfügung.

In München wird bei Neubauten zukünftig der Energiehausstandard EH 40 oder besser gefördert. Das bedeutet, die gesetzlichen Mindeststandards werden erheblich – nämlich um mindestens 60 % unterschritten. Für die Sanierung von Gebäuden wird entsprechend der EH 55 oder besser gelten. Im Bereich Sanierung ist die städtische Förderung an die Förderung durch den Bund gekoppelt – hier sind also doppelte Förderungen möglich. Bei Neubauten soll die städtische Förderung den bereits ausgeschöpften Fonds der Bundesregierung für den EH 40-Standard in vergleichbarer Höhe ersetzen – sobald die Bundesförderung wieder greift, ist auch hier eine Doppelförderung möglich.

Darüber hinaus stellt das FKG Mittel für den Ausbau der Photovoltaik zur Verfügung: für die Beratung und den Bau von PV-Anlagen, für Mieter-Strom-Projekte und auch für die immer beliebteren „Stecker-Solargeräte“ – Balkon-PV-Module die sich ganz unkompliziert an eine normale Steckdose anstecken lassen.

Fraktionsvorsitzender Dominik Krause: „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn nicht nur die öffentliche, sondern auch die private Wohnungswirtschaft und Wohnungseigentümer*innen sich für klimagerechte Energiestandards entscheiden. Daher nimmt die Stadt jetzt viel Geld in die Hand, um entsprechende Anreize zu setzen. Durch die Förderung von Photovoltaikanlagen – besonders der Stecker-Solargeräte – werden zudem breite Kreise der Bevölkerung miteinbezogen: Fast alle, die einen Balkon haben, können mitmachen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“

12 Millionen Euro fließen bis 2025 in das neue Förderprogramm Klimaneutrale Antriebe (FKA). Da aufgrund bundesgesetzlicher Regelungen die Doppelförderung von Elektroautos nicht mehr möglich ist, verschiebt sich die bisherige Förderung klimagerechter Mobilität hin zu Lastenrädern, Lastenpedelecs und Fahrradanhängern. Gefördert werden jeweils 25% der Netto-Anschaffungskosten, maximal jedoch 250 Euro für Fahrradanhänger, 500 Euro für Lastenräder und 750 Euro für Lastenpedelecs. Auch die Anschaffung von Gebrauchtfahrzeugen kann gefördert werden, bei Sharing-Modellen erhöht sich die Förderung um 100-200 Euro. Auch eine soziale Komponente hat das FKA: Für Inhaber*innen des München Pass erhöht sich die Förderung um 50%.
Das FKA fördert außerdem den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobile.

Fraktionsvorsitzende Mona Fuchs: „Eine Antriebswende ist noch lange keine Verkehrswende, sondern nur ein Baustein dafür. Deshalb fordern wir Grünen schon lange, dass auch die muskelbetriebene Mobilität als förderungswürdig erkannt wird, denn sie hat auch gegenüber elektrischen Mobilitätsantrieben klare Vorteile: Kaum zu unterbietende CO2-Emissionen, praktisch keine Lärmemissionen und ein erheblich geringerer Platzverbrauch als der motorisierte Individualverkehr. Wir fördern daher den Einsatz von muskelbetriebenen Lastenfahrzeugen, die auch im Bereich der Kleintransporte einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende leisten können.“