Pressemitteilung | 12.11.2020

Städtischer Hilfsfonds für Betroffene des Oktoberfestattentats

Der Sozialausschuss des Stadtrats hat heute beschlossen einen Hilfsfonds für Betroffene des Oktoberfestattentats 1980 einzurichten. Der Fonds ist mit 1,2 Millionen € dotiert. Bund und Freistaat beteiligen sich mit je 500.000 €, die Stadt München mit 200.000 €. Stadträtin Nimet Gökmenoglu begrüßte den Beschluss als „längst überfälliges Zeichen für die Anerkennung des unendlichen Leids und des erlittenen Unrechts der Betroffenen des Oktoberfestattentates 1980.“

Nimet Gökmenoglu: „Schon seit vielen Jahren war die Verstrickung des Attentäters von 1980 in rechtsextreme Strukturen wie der Wehrsportgruppe Hoffmann bekannt. Doch die Frage nach weiteren Tatbeteiligten konnte auch mit einem 2014 aufgenommen 2. Ermittlungsverfahren nicht geklärt werden. Das hat den Hinterbliebenen des Oktoberfestattentats, von denen viele selbst für ihr Leben gezeichnet sind, weitere  Verletzungen hinzugefügt und offene seelische Wunden hinterlassen. Erst im Juli 2020 hat der Generalbundesanwalt die rechtsextremistische Motivation des Täters offiziell festgestellt und damit die politischen Voraussetzungen dafür geschaffen, die Betroffenen finanziell zu unterstützen. OB Reiter ist zu danken, dass er versprochen hat, für eine wohlwollende und möglichst unbürokratische Bearbeitung von Anträgen der Betroffenen zu sorgen.“