Pressemitteilung | 19.05.2011

Stadtrat fordert Solidarität mit Ai Weiwei

P R E S S E M I T T E I L U N G

Stadtrat fordert Solidarität mit Ai Weiwei

Auf Antrag der Grünen hat die Vollversammlung des Stadtrates mit nur einer Gegenstimme beschlossen:

„1. Der Stadtrat bittet den Oberbürgermeister, beim chinesischen Generalkonsulat zu protestieren und die unverzügliche Freilassung des weltweit bekannten Künstlers Ai Weiwei zu fordern.

2. Das Kulturreferat wird aufgefordert gemeinsam mit dem Haus der Kunst eine Kunstaktion im öffentlichen Raum zu organisieren, um das Verschwinden des Künstlers Ai Weiwei nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

3. Die Messe München – mit ihrer Partnermesse in Shanghai – sucht geeignete Wege, um die Verhaftung Ai Weiweis zu thematisieren.

4. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München lädt den Künstler Ai Weiwei zur Umsetzung weiterer Kunstwerke nach München ein. Die Einladung soll über das Auswärtige Amt zugestellt werden.“

Inzwischen wollen neben dem Haus der Kunst und dem Kulturreferat auch die städtische Galerie im Lenbachhaus, das Museum Villa Stuck, der Kunstverein München und die Pinakothek der Moderne an einer gemeinsamen Kunstaktion zugunsten der Freilassung Ai Weiweis teilnehmen.
Siegfried Benker, Fraktionsvorsitzender und Initiator des Antrages: „Ai Weiwei ist München seit seiner großartigen Werkschau im Haus der Kunst im letzten Jahr eng verbunden, als er monatelang regelrecht im Museum wohnte. Auch musste er in München operiert werden da er sonst an den Spätfolgen der Verletzungen gestorben wäre, die ihm chinesische Polizeibeamte beibrachten. Es ist ein gutes Signal, dass der Stadtrat sich über alle Parteigrenzen hinweg geschlossen für die Freilassung des Künstlers einsetzt.
Ai Weiwei ist berühmt geworden durch seine deutliche Kritik an den chinesischen Machthabern. Dieser Mut hat ihm fast schon das Leben gekostet und aktuell die Freiheit. In einer solchen Situation ist für den Eingesperrten Solidarität von außen von existentieller Bedeutung.“