Pressemitteilung | 08.05.2012

Stadtrat beschließt „Info-Zentrum für Migration und Arbeit“

P R E S S E M I T T E I L U N G

Stadtrat beschließt „Info-Zentrum für Migration und Arbeit“

Der Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft hat heute beschlossen, mit städtischen Mitteln das Projekt „Info-Zentrum Migration und Arbeit“ zu fördern, das Migrantinnen und Migranten in prekären Arbeitssituationen eine Beratungs- und Anlaufstelle anbieten soll. Zielgruppe sind vor allem MigrantInnen aus Rumänien und Bulgarien, die häufig als (Schein-) Selbstständige in schwierigen und ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen ohne Rechte und soziale Absicherung arbeiten. Das Projekt wird im Rahmen des Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramms in den nächsten zwei Jahren mit bis zu 188.000 Euro gefördert. Das Beratungsspektrum des Info-Zentrums umfasst die Bereiche Arbeit und Arbeitsrecht ebenso wie Fragen der Beschulung der Kinder, Sozialleistungen, des Wohnens und der Gesundheit

Mit dem heutigen Beschluss wird ein Projekt auf den Weg gebracht, für das Fraktionsvorsitzender Siegfried Benker und Stadträtin Gülseren Demirel im Stadtrat lange geworben haben. Benker und Demirel bewerteten die Fördermaßnahme als dringend notwendige Reaktion auf den Zustrom ungelernter Arbeiter aus den neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, der auf dem Münchner Arbeitsmarkt eine neue Lage geschaffen habe und auch die Sozialpolitik vor neue Herausforderungen stelle.

Gülseren Demirel: „In den nächsten Jahren werden immer mehr Menschen versuchen, der wirtschaftlichen Perspektivlosigkeit ihrer Heimatländer zu entkommen und sich in den wohlhabenderen Regionen der EU nach einer Existenzgrundlage umsehen. Die Stadt kann nicht einfach tatenlos zusehen, wie diese Menschen auf dem Arbeitsmarkt eine Art Reservearmee ohne Arbeitnehmerrechte, ohne irgendeine soziale Absicherung und ohne Recht auf angemessene Entlohnung bilden – dies wäre auch für den regulären Arbeitsmarkt fatal. Auch diese Menschen haben Rechte, über die sie aufgeklärt werden müssen, sie können nicht einfach sich selbst überlassen werden.“