Der Sozialausschuss hat heute ein Gewaltschutzkonzept für die städtischen Unterkünfte für Wohnungslose und Geflüchtete beschlossen. Die Fachstelle Gewaltschutz hat den Auftrag, die verschiedenen Einrichtungen zu beraten und bei der Anpassung des Konzepts an ihre spezifischen Bedürfnisse zu unterstützen.
Stadträtin Anja Berger begrüßte den Beschluss: “Mit der Unterzeichnung der Istanbulkonvention hat sich Deutschland dazu verpflichtet, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen und zu verhüten. Geflüchtete Frauen sind besonders schutzbedürftig. Häufig sind sie traumatisiert, trauen sich aber aus Angst es könnte ihr Verfahren negativ beeinflussen nicht, dies zu äußern. Es ist daher höchste Zeit, besondere Schutzmaßnahmen für sie zu ergreifen – am besten durch präventive Gewaltschutzkonzepte, damit gewalttätige Übergriffe erst gar nicht stattfinden. Abschließbare WCs und Duschen gehören zum absoluten Minimum an Sicherheit, das Frauen zusteht.“
Stadträtin Marion Lüttig sagt: „Gewaltschutz ist ausgesprochen differenziert zu betrachten, da die Schutzbedürfnisse der einzelnen Zielgruppen unterschiedlich sind. So hat z.B. die Männerunterkunft in der Pilgersheimerstraße andere Anforderungen an ein solches Schutzkonzept als Gemeinschaftsunterkünfte oder eine Unterkunft für geflüchtete Frauen. Es ist daher richtig, von vornherein die unterschiedlichen Schutzbedürfnisse in den einzelnen Unterkünften zu betrachten, um das Gewaltschutzkonzept entsprechend an die jeweiligen Bedarfe anzupassen.“