Antrag | 05.11.2014

Städtische Baustellen ohne Polystyrol (Styropor)

Antrag:

Die Stadtverwaltung und die städtischen Wohnungsbaugesellschaften werden aufgefordert, dem Stadtrat endlich ein einheitliches Konzept für Bau- und Sanierungsvorhaben ohne den Bau- und Dämmstoff Polystyrol vorzulegen, z. B. auf Basis des Bauleitfadens des städtischen Baureferats.
Begründung:
Bereits mit unseren Stadtratsanträgen vom 08. Oktober 2013 „Einheitliche ökologische Bau- und Sanierungsstandards innerhalb der verschiedenen städtischen Referate und Gesellschaften“ und „Stadtratshearing zu künftigen Dämmstandards bei Neubau und Sanierung“ haben wir in gebotener Tiefe die Problematik mit dem Billig-Dämmstoff Polystyrol eindrucksvoll dargestellt und auf die ökologischen und langfristig finanziellen Risiken (bei Rückbau bzw. Sanierung) hingewiesen.
Unter dem Titel „Sondermüll an der Fassade“ weist die SZ vom 28.10.2014 in der Rubrik „WISSEN“ erneut auf die vielfältigen Probleme und Risiken dieses Problembaustoffs hin. Insbesondere auf die Brandschutzrisiken sowie ungesicherte und in Zukunft sehr teure Entsorgung weist der Artikel hin. Dies ist insbesondere für die Stadt München und die städtischen Tochtergesellschaften GEWOFAG, GWG, MGS, HEIMAG, SWM, SSK mit ihrer nachhaltigen Gebäudestrategie von höchstem Interesse, aus ökologischer, bauphysikalischer und auch aus ökonomischer Sicht. Die geringfügige Kostenersparnis bei Bau und Sanierung bei Verwendung von Polystyrol wird zum kostenintensiven Bumerang, spätestens wenn es an Rückbau oder Sanierung geht.
Aus fachlichen Gründen gibt es kein stichhaltiges Argument für die Verwendung von Polystyrol. Der Bau- und Dämmstoffmarkt hat für jeden Einsatzzweck Alternativen parat – von der energieeffizienten monolithischen Bauweise bis hin zu verschiedenen Dämmstoffalternativen aus dem mineralischen Bereich und dem Naturfasermarkt. Diese alternativen Dämmsysteme – insbesondere in Verbindung mit qualitativ hochwertigen Dickputzsystemen – gewährleisten im Regelfall die höhere Qualität, einen geringeren Wartungsaufwand und höhere Langlebigkeit, und rechtfertigen dadurch eine höhere Erstinvestition. Der Münchner Stadtrat ist gut beraten, sich dieser Aufgabe als städtischer Bauherr endlich zu stellen.

 

Fraktion Die Grünen-rosa liste
Initiative: Herbert Danner
Sabine Krieger
Sabine Nallinger
Mitglieder des Stadtrates