Pressemitteilung | 23.03.2009

Städtebauliche Chancen nutzen – Ensemble Ehrenbürgstraße erhalten

P R E S S E M I T T E I L U N G

Städtebauliche Chancen nutzen – Ensemble Ehrenbürgstraße erhalten
Grüne setzen sich für den Erhalt des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers und der dort entstandenen Werkstätten ein

Um das ehemalige Zwangsarbeiterlager* an der Ehrenbürgstraße dauerhaft zu erhalten, hat die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste beantragt, Kontakt mit der Grundstückseignerin Vivico Real Estate aufzunehmen. Die Stadtverwaltung soll dem Stadtrat eine Konzept vorlegen, das der historischen Bedeutung dieses letzten in München erhaltenen Zwangsarbeiterlagers gerecht wird und die gelungene Strukturmischung von Handwerk, Kunst und bürgerschaftlichem Engagement für die Zukunft sichert.

Ziel ist aber nicht die Übernahme des Ensembles durch die Stadt München, sondern die eigenverantwortliche Nutzung des Trägervereins „Freie Ateliers & Werkstätten e. V.“, der sich schon seit längerem damit beschäftigt, in ehrenamtlicher Arbeit Gebäude zu erhalten, zu sanieren und die Geschichte des Ortes bekannt zu machen.

Siegfried Benker, Fraktionsvorsitzender: „Das Ensemble Ehrenbürgstraße 9 ist sowohl ein einmaliger Erinnerungsort als auch eine äußerst seltene Form gewachsenen bürgerschaftlichen Engagements für Künstler und Handwerker in enger Verbindung mit dem Stadtviertel. Seit dem 30. 1. 2009 stehen die Gebäude unter Ensembleschutz. Eine Inaugenscheinnahme zeigt allerdings, dass die Vivco Real Estate offensichtlich kein Interesse daran hat, sich um den Erhalt und die Renovierung dieser Gebäude zu kümmern. Hinzu kommt, dass das Grundstück mit der Entwicklung des Neubaugebietes Freiham eine bedeutende Funktion für das Zusammenwachsen des alten und neuen Stadtteils erhalten wird.
Wir beantragen daher zu prüfen, ob es für die Stadt München machbar ist, das Grundstück zu kaufen und in Erbpacht an den Trägerverein weiterzugeben.“

*Das ehemalige „Barackenlager Neuaubing“ wurde 1943 errichtet. Es beherbergte Zwangsarbeiter aus mehreren Ländern, die in den Dornierwerken an der Brunhamstraße und dem Reichsbahnausbesserungswerk Neuaubing zum Einsatz kamen.