P R E S S E M I T T E I L U N G
Brachliegende Potentiale erschließen –
Stadt verstärkt Beratungsstelle für ausländische Berufsqualifikationen
Der Sozialausschuss des Stadtrats hat heute auf Antrag der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste beschlossen, die Servicestelle für die Erschließung ausländischer Berufsqualifikationen zu erweitern. Sechs MitarbeiterInnen werden sich zukünftig im Sozialreferat, Abteilung Interkulturelle Arbeit und Migration, um die Beratung von MigrantInnen mit ausländischen Berufsabschlüssen kümmern.
Hintergrund des Grünen Antrags ist das am 01.04.2012 in Kraft getretene neue „Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen,“ das die Potenziale gut qualifizierter Migrantinnen und Migranten besser nutzen soll. Denn Menschen mit Migrationshintergrund sind unabhängig von ihrer Qualifikation überproportional häufig im Niedriglohnsektor beschäftigt und doppelt so häufig von Arbeitslosigkeit betroffen wie Deutsche ohne Migrationshintergrund. Grund für die schlechten Chancen am Arbeitsmarkt ist oft die Nichtanerkennung von ausländischen Abschlüssen. Dies ist gerade in München, wo Erzieherinnen und Erzieher, medizinisches Fachpersonal sowie Fachkräfte aus dem Ingenieurs- und dem IT-Bereich nur noch mit großem Aufwand zu finden sind, ein integrations- und wirtschaftspolitischer Misstand.
Die Servicestelle in München unterstützt MigrantInnen vor allem im Anerkennungsverfahren ihrer Berufsabschlüsse und berät sie bei gegebenenfalls nötigen Nachqualifizierungen.
Stadträtin Gülseren Demirel: „Die seit Oktober 2009 in München arbeitende Servicestelle hat bislang sehr viel positive Resonanz erhalten und verfügt mittlerweile über einen großen Erfahrungsschatz in dem ziemlich komplexen Gebiet der Anerkennungsverfahren und Nachqualifizierungen. Die Nachfrage nach Beratungen ist ständig gestiegen und hat zu langen Wartezeiten für entsprechende Termine geführt, so dass dringend eine Ausweitung erforderlich ist. Längerfristig sollte die Stelle weiterentwickelt werden – etwa in Anlehnung an Hamburg, wo MigrantInnen in einem ‚Welcome-Center’ Informationen und Beratung für einen gelungenen Start ins Berufsleben erhalten können.“