Kind schaukelt

Antrag | 04.07.2024

Spielen in der Stadt II – Wasser und Schatten: Spielplatzanlagen in München hitzeresilient machen

Das Baureferat wird aufgefordert, bei allen Spielplätzen, die künftig gebaut oder generalsaniert werden, das Thema Hitzeresilienz als verbindliche Anforderung zu integrieren, um die Gesundheit und Sicherheit der Kinder und Besucher*innen zu fördern. Ziel ist es, zum einen die Beschattung in den Hitzeperioden zu gewährleisten und zum anderen das Element Wasser stärker zu integrieren – von Trinkbrunnen über Wasserspielanlagen bis hin zur Integration natürlicher Wasserläufe.

Die Beschattung soll in allen wesentlichen Bereichen der Spielplatzanlage mitgedacht werden – bei den Spiel- und Aufenthaltsangeboten und auch bei den Spielgeräten. Natürlicher Schatten durch Bäume, Sträucher und Rankpflanzen soll Priorität haben, aber auch Innovationen wie z.B. „Sonnenschirme aus Baumwurzeln“ (vgl. Abbildung unten) können eine Möglichkeit sein.

Die hitzeresiliente Spielplatzplanung soll im Rahmen der im letzten Jahr erhöhten Freiraumpauschale umgesetzt werden.

Begründung:

Extreme Hitzesommer sind leider keine Seltenheit mehr, die auch eine Auswirkung auf die Gesundheit der Bevölkerung haben können. Hohe Temperaturen können etwa zu Hitzschlägen, Dehydrierung, Atemwegserkrankungen und anderen hitzebedingten Krankheiten führen, insbesondere bei älteren Menschen, Kindern und Personen mit gesundheitlichen Problemen. Es ist wichtig, (sich) vor den Auswirkungen extremer Hitze zu schützen. Daher soll künftig beim Sicherheitskonzept von Spielplätzen auch der Hitzeschutz beachtet werden.

Zentrales Element des Hitzeschutzes ist das Element Wasser, das in Form von Wasserspiel die Umgebung sowie die im Sand- und Matschbereich spielenden Kindern lokal kühlt und in Form von Trinkbrunnen vulnerable Gruppen vor Dehydrierung und Überhitzung schützt. Im Sinne der stadtweiten Strategie der Errichtung von Trinkbrunnen sollen insbesondere vielbesuchte Spielplätze im Zuge von Sanierungen zukünftig auch mit einem Trinkbrunnen ausgestattet werden.

Gerade die zurückliegenden Sommer haben gezeigt, dass Schattenplätze wichtig sind und immer wichtiger werden. Manche Spielplätze sind im Hochsommer noch schlecht zu nutzen, weil es kaum oder zu wenige schattige Orte und Spielmöglichkeiten gibt. Es braucht mehr (aufrollbare) Sonnensegel, Pergolas und natürliche Schatten wie Bäume. Gefragt sind aber auch weitere innovative schattenspendende Ideen, die schnell und kostengünstig umgesetzt werden.

Zu viel Sonne im Kindesalter gilt als Risikofaktor für Hautkrebs. Weil die kindliche Haut sehr empfindlich auf das schädigende UV-Licht der Sonne reagiert, erhöht sich mit jedem Sonnenbrand im Kindesalter das Gesundheitsrisiko. Die Landeshauptstadt München macht es sich deshalb zur Aufgabe, den Sonnenschutz für Jung und Alt auf Spielplätzen zu verbessern, damit Kinder im Sommer auf den Spielplätzen spielen können, ohne durchgehend der Sonneneinstrahlung ausgesetzt zu sein.

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste
Initiative:
Sofie Langmeier
Anja Berger
Sebastian Weisenburger
Paul Bickelbacher
Florian Schönemann
Mitglieder des Stadtrates