Das Baureferat wird aufgefordert, bei allen neuen und zu sanierenden Spielplätzen die inklusive Spielplatzplanung und -Gestaltung für München beispielhaft voranzutreiben.
Wichtig ist eine barrierefreie Gesamtkonzeption der Spielplatzanlage, die alle Elemente miteinschließt und verbindet (Wegesystem, Spiel- und Aufenthaltsangebote, Spielgeräte, Grünzug;), so dass alles möglichst für alle erreichbar und nutzbar ist.
Zu einer inklusiven Spielplatzanlage gehört etwa ein berollbarer Rundweg mit gut erreichbaren Zugängen zu den einzelnen Spielgeräten und -möglichkeiten und ein tastbares Leitsystem (beispielsweise ein Seil als durchgängiger Handlauf), damit Kinder mit und ohne Mobilitäts- oder Sinneseinschränkungen differenziert nach ihren Fähigkeiten spielen können und Halt finden. Außerdem soll ein verstärkter Einsatz von barrierefreien Spielgeräten allen Kindern – mit und ohne besondere Fähigkeiten und Behinderungen bzw. Bedürfnissen – gemeinsames Spielen ermöglichen. Auch gemeinsames Spielen mit Erwachsenen kann so gefördert werden.
Auch bei der Aufenthaltsqualität soll die Inklusion stärker forciert werden, damit alle Spielenden und Aufsichtspersonen gemeinsame Orte zum Ausruhen, zum Austausch und zur Interaktion haben.
In einem ersten Schritt wird die Weiterentwicklung von inklusiven Spielplätzen in der Stadt bei den zu sanierenden Spielplätzen im Westpark („Wasserspielplatz“) und im Arnulfpark („Radlsteg“) umgesetzt.
Die inklusive Weiterentwicklung soll im Rahmen der im letzten Jahr erhöhten Freiraumpauschale umgesetzt werden.
Begründung:
Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 ist der Begriff Inklusion und der damit verbundene gesellschaftliche und politische Anspruch bekannter geworden. Es geht um eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen gesellschaftlichen Bereichen. So geht aus der UN-BRK auch hervor, dass alle Menschen chancengerecht in größtmöglicher Unabhängigkeit an Freizeit und Erholung teilhaben sollen.
München setzt bereits auf eine inklusive Spiel- und Freiraumgestaltung. Alle in den letzten 15 bis 20 Jahren neu errichteten bzw. modernisierten Spielplätze in der Stadt weisen inklusive Merkmale auf. Planungsziel ist es, das gemeinsame Spiel zu fördern und Aufenthaltsbereiche für alle zu schaffen sowie z. B. durch Geländemodellierungen, Wegeführungen, Bepflanzung etc. attraktive und vielfältige Spielräume für alle Altersgruppen und Personen bereitzustellen. Der Landeshauptstadt München ist es wichtig, die inklusive Spiel- und Freiraumgestaltung weiterzuentwickeln.
Nicht jedes Spielgerät muss für jedes Kind geeignet sein. Aber: Ziel ist es, Spielplätze so zu gestalten, dass diese für möglichst viele (alle) Kindern mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Beeinträchtigungen einen Spiel-, Spaß- und Erlebniswert haben und Begegnungen und gemeinschaftliches Spielen gefördert werden. Auf einem barrierefreien Spielplatz können alle Kinder etwas erleben, erproben, sich entfalten und gemeinsam Spaß haben: große und kleine, vorsichtige und wagemutige, Kinder mit und ohne Behinderung. Wichtig ist, dass Spielplätze nicht wahllos mit Spielgeräten „möbliert“ werden, sondern ein Gesamtkonzept für die gesamte Spiellandschaft mit Spielgeräten, Freiflächen und Aufenthaltsorten erarbeitet wird.
Fraktion Die Grünen – Rosa Liste |
Initiative: Sofie Langmeier Anja Berger Sebastian Weisenburger Paul Bickelbacher Florian Schönemann Mitglieder des Stadtrates |