Weg mit den Sperrzeiten für das Sozialticket im MVV! Das fordert die Fraktion Die Grünen/Rosa Liste/Volt in einem Stadtratsantrag. Das soll soziale Teilhabe ermöglichen – und gleichzeitig Kosten für die Verwaltung sparen.
Auf die sogenannte Monatskarte S haben Inhaber*innen des München-Passes Anspruch, also beispielsweise Menschen, die Grundsicherung im Alter, eine Erwerbsminderungsrente oder Bürgergeld beziehen. Aber auch Berufstätige, die monatlich weniger als 1820 Euro verdienen und allein leben dürfen den München-Pass nutzen. Für die Zone M kostet die Monatskarte S 31,10 Euro. Allerdings ist sie nicht uneingeschränkt gültig. Werktags, also Montag bis Freitag, kann man zu den Stoßzeiten zwischen 6 und 9 Uhr nicht damit fahren.
Diese Sperrzeiten sind nicht nur diskriminierend, sondern sorgen auch für zusätzliche Kosten und einen erheblichen Verwaltungsaufwand. Wenn Anspruchsberechtigte abseits der gültigen Zeiten ihres Sozialtickets mit U-Bahn, Bus oder Tram unterwegs sind, müssen sie einen Einzelfahrschein erwerben. Diesen können sie sich aber fast komplett in den Sozialbürgerhäusern erstatten lassen. Das kostet das Sozialreferat jährlich mehr als einer Million Euro – einen Großteil davon könnte sich die Stadt sparen, wenn die Sperrzeiten aufgehoben werden. Dazu kommt der Arbeitsaufwand für die Mitarbeitenden.
Die Grünen/Rosa Liste/Volt fordern deswegen die Verwaltung auf zu prüfen, wie die Sperrzeiten für die Monatskarte M baldmöglichst abgeschafft werden können.
Clara Nitsche, sozialpolitische Sprecherin Die Grünen/Rosa Liste/Volt: „Wir wollen, dass alle Menschen, auch die mit schmalem Geldbeutel, in dieser Stadt gut von A nach B kommen. Ohne Mobilität gibt es keine soziale Teilhabe. Die Sperrzeiten verhindern aber, dass Menschen ihr Ticket im Alltag nutzen können: Geringverdiener*innen auf dem Weg zur Frühschicht oder Senior*innen auf dem Weg zum Arzttermin. Das diskriminiert – außerdem kostet es die Stadt sogar unnötig Geld und sorgt für einen hohen Verwaltungsaufwand in den Sozialbürgerhäusern. Die dortigen Mitarbeitenden haben ohnehin eine hohe Arbeitsbelastung und müssen dann für Einzelfahrscheine Rückerstattungsformulare ausfüllen. Diese Zeit sollten sie sinnvoller nutzen können!“