Anfrage | 20.05.2010

Sonnenenergienutzung auf Baudenkmälern

Sonnenenergienutzung auf Baudenkmälern

München hat sich ehrgeizige Ziele im Klimaschutz gesetzt. Um diese zu erreichen müssen wir jede Möglichkeit nutzen. Dazu gehören auch Solaranlagen auf Münchner Dächern.

Dies hat die Stadt auch mit dem Beschluss zur Münchner Solarinitative (SIM) bekräftigt. Deshalb ist es wünschenswert, möglichst viele geeignete Dachflächen für die Nutzung der Sonnenenergie zu gewinnen. Denkmalgeschützte Häuser oder Ensembles sollten als Standort nicht generell ausgeschlossen werden.

Das Anbringen von Photovoltaikanlagen und solaren Warmwasserbereitungsanlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden wird allerdings häufig als Widerspruch angesehen. Doch zeigen gute Beispiele aus der Praxis, dass die Nutzung von Sonnenenergie auch bei denkmalgeschützten Gebäuden möglich ist. Die Umsetzung der Maßnahmen ist aber in der Regel wesentlich aufwendiger und erfordert einen langen Abstimmungs- und Abwägungsprozess auch innerhalb der Verwaltung. Dies schreckt interessierte Bauherren wiederum ab, in diese Maßnahmen zu investieren.

Die Stadt Nürnberg hat hier einen guten Weg beschritten, um Eigentümern von denkmalgeschützten Gebäuden einen ersten Überblick über mögliche Maßnahmen für Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen zu geben. Im Internet und mit einem Flyer informiert die Denkmalschutzbehörde, wo im Nürnberger Stadtgebiet die Sonnenenergienutzung auf Baudenkmälern grundsätzlich denkbar ist und wo nicht. Zusätzlich wird auch eine telefonische Beratung bei Rückfragen angeboten.

Eine tabellarische Übersicht welche Maßnahmen an welchen Baudenkmälern möglich sind – gegliedert nach Ensembles oder den wichtigsten Typen von Einzeldenkmalen – wäre auch in München für Besitzer von denkmalgeschützten Gebäuden eine wichtige Orientierungshilfe.
Wir fragen deshalb:

1. Gibt es eine Typisierung, bei welchen Ensembles und Einzeldenkmälern welche Maßnahmen zur Sonnenenergienutzung in der Regel umgesetzt werden können?

2. Wenn ja, welche Kriterien werden zugrunde gelegt?

3. Gibt es einen Kriterienkatalog, der auch veröffentlicht werden könnte, damit sich Bauherren im Vorfeld schon daran orientieren könnten?

4. Wenn nein, ist der Aufbau einer solchen Katalogisierung und die Erarbeitung eines Kriterienkataloges geplant?

5. Gibt es ein Beratungsangebot z.B. von der Lokalbaukommission oder dem Bauzentrum München für interessierte Bauherren für den Bereich Sonnenenergienutzung auf Baudenkmälern?

6. Wenn nein, ist der Aufbau eines Beratungsangebotes in Zukunft geplant?

7. Gibt es einen Ansprechpartner in der Lokalbaukommission zu dem Thema Sonnenenergienutzung bei Baudenkmälern?

8. Ist geplant zukünftig gemeinsam mit der Solarbranche nach stadtverträglichen Lösungen zu suchen?
Initiative:
Sabine Krieger
Sabine Nallinger