Antrag | 13.05.2022

Sofortprogramm zur sprachlichen Förderung Geflüchteter aus der Ukraine bei der Münchner Volkshochschule starten

Antrag zur dinglichen Behandlung für die Vollversammlung am 18. Mai 2022

Die Münchner Volkshochschule wird gebeten, ein auf drei Jahre befristetes Sofortprogramm zur sprachlichen Förderung Geflüchteter durch die Folgen des Ukraine-Krieges“ zu realisieren. Der Fokus soll insbesondere auf der Erreichung des bedarfsgerechten Ausbaus von Deutschkursen für unterschiedliche Lerngruppen mit sozialpädagogischer Begleitung liegen. Aber auch das Angebot „Deutsch für den Beruf“ soll ausgeweitet und bedarfsgerecht angepasst werden.
Im Zuge des vorerst dreijährigen Projektes sollen zusätzliche räumliche Kapazitäten für die Durchführung ganztägigen Angeboten sowie die Durchführung von Angeboten in Gemeinschaftsunterkünften gesichert werden.
Auch die Akquise und insbesondere die Qualifizierung ukrainisch- und russischsprachiger Dozierender soll ein Fokus des Sofortprogrammes sein.
Die MVHS wird gebeten, zusätzliche Fördermittel durch Bundes- oder Landesprogramme zu akquirieren.

Begründung:
Die Verwaltung LHM und viele Tochtergesellschaften setzen derzeit bereits alle Hebel in Bewegung, um Ankommen und Unterbringung, aber auch Bildung und Integration von Geflüchteten aus der Ukraine zu ermöglichen, so auch die MVHS.

Doch bereits wenige Wochen nach Einsetzen der Fluchtbewegung aus der Ukraine und der Ankunft in München wird jedoch deutlich, dass die Infrastruktur, die die MVHS im Bereich „Deutsch und Integration“ bereithält, an ihre Grenzen gelangt. Sowohl die Raum- als auch die Personalkapazitäten reichen nicht aus, Kursangebote in dem Maß anzubieten, wie es erforderlich wäre. Weder das Sofortprogramm der LHM noch die Mittel aus den durch das Bundesamt geförderten Kursen reichen aus, um für den Bereich die aktuell und zukünftig erforderlichen personellen Kapazitäten und organisatorischer und räumlicher Infrastruktur zu schaffen.

Aktuell führt die MVHS 56 Integrationskurse, 20 Berufssprachkurse, 10 Kurse für die Zusatzqualifizierung von Kursleitungen durch. Jährlich nehmen ca. 500-600 Menschen an der Abschlussprüfung „DTZ“ (Deutsch Test für Zuwanderer) teil. Schätzungen gehen von einem Aufwuchs des notwendigen Angebots in diesem Bereich um etwa 20% aus. Die Kostendeckung bei den durch das BAMF geförderten Kursen ist für die Finanzierung der Honorare und nur für einen Teil des Personalaufwandes für Organisation und Abrechnung und Räume ausreichend.

Aktuell werden die Leistungen für die angebotenen Strukturen durch zusätzlichen Einsatz des vorhandenen Personals teilweise in ehrenamtlicher Weise und verstärkt durch ehrenamtliches Personal erbracht, welche nun in ein Sofortprogramm überführt und verstetigt werden sollen.

Fraktion Die GRÜNEN – Rosa ListeSPD/Volt-Fraktion
Mona Fuchs
Gudrun Lux
Nimet Gökmenoglu
Anna Hanusch
Clara Nitsche
Dr. Florian Roth
Dominik Krause  
Verena Dietl
Cumali Naz
Lena Odell
Julia Schönfeld-Knor
Barbara Likus
Felix Sproll
Anne Hübner