Viele Münchner*innen müssen seit Monaten länger an der Bushaltestelle warten. Entweder kommen Busse nur noch alle 20, 30 Minuten oder fallen zwischenzeitlich ganz aus. Grund ist der Mangel an Busfahrer*innen. 40 von ihnen fehlen derzeit, sagt die Münchner Verkehrsgesellschaft. Sind dann in der Belegschaft noch mehrere krank, ist schnell eine Lücke im Fahrplan. Gleichzeitig gibt es viele Menschen, vor allem Geflüchtete, die sich gerne ans Steuer der blauen Gelenkbusse setzen würden. Im April dieses Jahres haben Die Grünen – Rosa Liste verschiedene Ideen eingebracht, die dabei helfen, dass Migrant*innen einfacher zu Busfahrer*innen ausgebildet werden können. Die Fraktion freut sich, dass diese nun in die Tat umgesetzt werden. Das hat der Wirtschaftsausschuss des Stadtrates heute beschlossen.
Für viele Interessierte scheiterte der Traum vom Busfahren am Führerschein. Denn der kostet mehrere tausend Euro. Für Geflüchtete unbezahlbar. Nun ist es möglich, den Führerschein der Klasse B und daran anschließend den Busführerschein im Rahmen der Ausbildung – und somit kostenfrei – bei der MVG zu machen. Die Voraussetzung dafür ist, dass sich die Azubis dazu verpflichten, sich auch zur Tram- oder U-Bahnfahrer*in ausbilden zu lassen. Im Rahmen eines Qualifizierungsprogramms können Anwärter*innen darüber hinaus ihr Deutsch verbessern. Das ist wichtig, denn sie müssen mit Fahrgästen oder der Leitstelle kommunizieren.
Natürlich bringen die besten Initiativen wenig, wenn sie die Zielgruppe nicht erreichen. Deswegen werden Migrant*innen künftig vermehrt dort angesprochen und informiert, wo sie sind, in Unterkünften oder Nachbarschaftszentren. Und zwar von Menschen aus Vereinen, die in der Community aktiv sind, beispielsweise Bellevue di Monaco oder dem Netzwerk der Münchner Migrantenorganisationen Morgen e.V..
Mona Fuchs, Fraktionsvorsitzende Die Grünen – Rosa Liste: „München braucht engagierte Fahrer*innen, damit unsere Busse endlich wieder in dem engen Takt fahren können, den eine Großstadt braucht. Für viele, die gerne Busfahrer*in werden möchten, war der Führerschein bislang eine finanziell große Hürde. Vor allem für Geflüchtete, aber nicht nur. Ich freue mich, dass Interessierte den Schein nun gleich während ihrer Ausbildung machen können. Das ist eine klassische Win-Win-Situation. Wir geben Menschen die Chance auf einen sicheren Arbeitsplatz – und sorgen dafür, dass die Münchner*innen sich auf ihre Buslinie verlassen können. Noch besser wäre es, wenn Interessierte ihre Ausbildung auch berufsbegleitend machen könnten. Hier bleiben wir dran.“