Pressemitteilung | 20.02.2013

Sicheres Radeln auch bei Schnee und Eis – Grüne fordern besseren Winterdienst

P R E S S E M I T T E I L U N G

Stadträtin Sabine Nallinger hat heute beantragt, ein umfassendes Fahrrad-Winterrouten-Konzept zu entwickeln, das ab dem kommenden Winter 2013/2014 realisiert werden und konkrete Anforderungen und Qualitätsstandards erfüllen soll.

Sabine Nallinger: „Seit vielen Jahren haben die Grünen und auch andere Fraktionen das Problem der mangelnden Pflegequalität des Radverkehrsnetzes immer wieder angesprochen. Aber das Thema wird von der Verwaltung offensichtlich nicht ernst genommen. Deswegen legen wir nun nach und zeigen in unserem Antrag auf, welche Komponenten ein angemessenes Fahrradwinterroutenkonzept umfassen soll. Hier geht es nicht um eine Bagatelle, sondern um Verkehrssicherheit und Nachhaltigkeit im Verkehr.“

Die Grünen fordern unter anderem,

• die Oberflächenbeschaffenheit der Münchner Radverkehrsanlagen bei Schneefall jenen von gut geräumten Straßen anzugleichen;

• sämtliche Haupt- und Nebenrouten des Münchner Radverkehrsnetzes unter Einschluss der Hauptwege durch große Park- und Grünanlagen prioritär zu behandeln;

• die Räumung so gründlich durchzuführen, dass die Bildung von gefrorenen Spurrillen durch festgefahrenen Schnee soweit wie möglich unterbunden wird, da diese die größte Unfall-/Sturzgefahr darstellen;

• die Durchführung des Winterdienstes regelmäßig zu überprüfen und Qualitätsmängel entsprechend zu ahnden;

• den aufgebrachten Rollsplitt nach längeren frostfreien Perioden auch auf den Gehbahnen und Radverkehrsanlagen schnell und gründlich wieder zu entfernen, weil er Fahrradreifen beim Überfahren schnell beschädigt und zudem für mobilitätseingeschränkte Personen nicht unproblematisch ist;

• über den Winterdienst auf Münchens Radverkehrsanlagen zuverlässig und aktuell zu informieren und eine Hotline einzurichten, bei der nicht oder schlecht geräumte Radverkehrsanlagen gemeldet werden können.

Sabine Nallinger: „Wir brauchen ein Umdenken bei allen Beteiligten, damit der Radverkehr endlich die Aufmerksamkeit erhält, die er verdient. Erst auf der Grundlage eines ausgearbeiteten Konzepts mit Kostenschätzung können die Verwaltung und der Stadtrat vernünftige Entscheidungen treffen. Dass es geht und auch finanzierbar ist, zeigen andere Städte, die finanziell nicht besser gestellt sind als München. In der deutlich kleineren Stadt Münster beispielsweise sind in Ergänzung zu den 22 Fahrzeugen, die die 1.800 Straßenkilometer betreuen, 18 weitere Räumfahrzeuge speziell auf Radwegen im Einsatz. Außerdem veröffentlicht die Stadt einen eigenen Räum- und Streuplan für Straßen und Radwege. Auch die Städte Hamburg und Karlsruhe stellen im Internet eigene Karten zum Winterdienst auf Radverkehrsanlagen zur Verfügung, um die Bürgerinnen und Bürger aktuell zu informieren. In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen werden die Radwege im Winter sogar bevorzugt behandelt und vor den Autostraßen geräumt. Hier sind Traktoren mit speziellen Schaufel- und Bürstensystemen auf den Radverkehrsanlagen im Einsatz und sorgen für einen zuverlässigen und qualitativ hochwertigen Winterdienst. Ich sage: das können wir auch!“