Antrag
Um ein sicheres Feiern für alle zu ermöglichen und das Bewusstsein dafür zu stärken, wann die Grenzen eines Menschen überschritten werden, wird die Stadtverwaltung beauftragt, folgende Punkte umzusetzen:
- Die Stadt München unterstützt und fördert Schulungsangebote für Multiplikator*innen, die im Bereich Awareness tätig sind. Ziel ist es, Kenntnisse sowie Kompetenzen zu vermitteln und zu verbreiten, um Awareness-Arbeit in Clubs und auf Veranstaltungen im öffentlichen Räumen nachhaltig zu stärken.
- Zur Sicherung der Qualität und zur Entlastung der ehrenamtlich Tätigen in Awareness-Teams, wird eine regelmäßige Supervision angeboten. Die Stadt stellt hierfür entsprechende Ressourcen bereit.
- Die Landeshauptstadt München erarbeitet einen stadteigenen Awareness-Leitfaden, der als Orientierung für die Stadt und ihre städtischen Töchter – aber auch insbesondere für Veranstalter*innen, Clubs und andere Akteur*innen – als Orientierung dient. Der Leitfaden basiert auf Best Practices, berücksichtigt lokale Gegebenheiten und wird in einem partizipativen Prozess mit Expert*innen und Betroffenen erarbeitet.
- Die Stadt richtet eine zentrale Informationsplattform ein, auf der alle relevanten Angebote, Akteur*innen und Ressourcen im Bereich Awareness in München gebündelt dargestellt werden. Die Plattform dient als Anlaufstelle für Veranstaltende, die ein Awareness-Konzept erstellen oder sich über bestehende Initiativen und Arbeitsweisen informieren möchten.
Die Umsetzung dieser vier Maßnahmen erfolgt aus Stiftungsmitteln sowie aus dem vorhandenen Budget des Sozialreferates.
Begründung:
Ein sicheres Nachtleben ist ein wesentlicher Bestandteil der Münchner Stadtgesellschaft. Awareness-Arbeit leistet dabei einen zentralen Beitrag, um Diskriminierung, Gewalt und Belästigung vorzubeugen und ein respektvolles, inklusives Miteinander zu fördern. Ziel ist es, Prävention zu stärken, betroffenen Personen Hilfe anzubieten und München als Vorbild für eine offene und sichere Feierkultur für alle zu etablieren.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen greifen die Ergebnisse des kürzlich durchgeführten Hearings auf, bei dem Akteur*innen aus der Münchner Awareness-Szene ihre Expertise und konkrete Bedarfe eingebracht haben. Dabei wurde deutlich, dass das Thema eine breite Basis in der Stadtgesellschaft hat:
Über 900 Menschen engagieren sich derzeit ehrenamtlich in der Awareness-Arbeit – ein Beleg für die gesellschaftliche Bedeutung und Notwendigkeit, diese Arbeit strukturell zu stärken und zu unterstützen.
Zusätzlich stehen die Maßnahmen im Zusammenhang mit dem fraktionsüber-greifenden Antrag aus dem Juni 2023, in dem bereits Initiativen wie Safe Spaces auf Großveranstaltungen als erste zentrale Schritte für ein sicheres und diskriminierungs-freies Nachtleben gefordert wurden. Der vorliegende Antrag baut auf den erarbeiteten Grundlagen auf und spezifiziert diese, um die Arbeit der zahlreichen Ehrenamtlichen gezielt zu fördern, professionelle Standards zu schaffen und Awareness-Arbeit nachhaltig in München zu verankern.
Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen zeigt die Stadt München, dass sie die Bedürfnisse und das Engagement ihrer Zivilgesellschaft ernst nimmt. Sie schafft die Grundlage für ein sichtbares und professionelles Netzwerk im Bereich Awareness und leistet damit einen entscheidenden Beitrag, um München als sichere, vielfältige und respektvolle Stadt insbesondere für vulnerable Gruppen zu positionieren.
Fraktion Die Grünen – Rosa Liste |
David Süß Florian Roth Mona Fuchs Thomas Niederbühl Marion Lüttig Angelika Pilz-Strasser Clara Nitsche Florian Schönemann Nimet Gökmenoğlu Anja Berger Mitglieder des Stadtrates |