Servicestelle für ausländische Qualifikationen zukunftsfähig aufstellen

Antrag
Das Sozialreferat wird beauftragt, die Servicestelle zur Erschließung ausländischer Qualifikationen schnellstmöglich bedarfsgerecht auszubauen, um zeitnah eine schnellere Bearbeitung der Anträge zu gewährleisten.

Außerdem wird das Sozialreferat beauftragt, Schnittstellen mit dem Referat für Bildung und Sport, mit dem Kreisverwaltungsreferat sowie der Regierung von Oberbayern darzustellen und Verbesserungspotentiale aufzuzeigen.

Begründung:
Der Fachkräftemangel ist eines der umfangreichsten und übergreifenden Themen des Jahrzehnts. Die Servicestelle für ausländische Qualifikation ist ein Ansatzpunkt, wie die Folgen dieses Prozesses in München abgemildert werden könnten.

Durch eine Integration der Fachkräfte ab „Tag eins“ wird eine Teilhabe an der Stadtgesellschaft ermöglicht und an einer langfristigen Sicherung des sozialen Friedens gearbeitet. Damit die Bearbeitung einer Anerkennungskette, die aus Beratung, teilweiser Anerkennung, Qualifizierungsberatung, Maßnahmen, Anerkennung und Berufseinstieg besteht, beschleunigt werden kann, werden dringend weitere VZÄ benötigt.

Eine Anerkennung der ausländischen Qualifikation wirkt sich nicht nur in monetären Vorteilen für die um Rat Suchenden aus, sondern auch in einer Gewinnung von Fachkräften mit einer Erwerbquote von 74,5% nach der Beratung.

Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist die Anzahl der Anfragen insbesondere von Ukrainer*innen stark gestiegen. Seit 01.03.2022 stammen 26% der Anfragen von ukrainischen Geflüchteten. Derzeit befinden sich 600 Personen auf der Warteliste für eine Beratung in München, die eine derzeitige Wartezeit von 5 Monaten einplanen müssen. Ca. 300-400 Ratsuchende im Ausland können derzeit überhaupt nicht beraten werden. Durch die Covid-19-Pandemie waren die Berater*innen bereits zusätzlich belastet. Fünf weitere VZÄ werden daher mindestens benötigt, um eine schnellere, intensivere und langfristigere Begleitung zu ermöglichen.